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Phäochromozytome bei Hund und Katze

Phäochromozytome sind bei Hunden ungewöhnlich und bei Katzen selten. Es handelt sich um Tumore der chromaffinen Zellen. Chromaffine Zellen, die ein Teil des sympathischen Nervensystems sind, finden sich normalerweise im Nebennierenmark und in anderen Lokalisationen innerhalb des Tierkörpers.

Früher wurden Phäochromozytome selten bei lebenden Tieren gefunden. Durch die besseren Untersuchungstechniken heutzutage (Ultraschall, Computertomographie) sind dagegen eindeutigere und frühere Diagnostikmöglichkeiten vorhanden. Generell handelt es sich bei Phäochromozytomen um bösartige Tumoren. Metastasen wurden bei bis zu 40 % der untersuchten Hunde gefunden in Leber, Milz, Lunge, regionalen Lymphknoten, Knochen und zentralem Nervensystem. Eine Gefäßbeteiligung wurde bei über 80 % der Erkrankungsfälle gefunden.

Krankheitssymptome variieren

Normalerweise sind ältere Hunde von der Erkrankung betroffen, es gibt keine Rassedisposition. Die typischen Katecholamine (eine biologisch und medizinisch wichtige Gruppe chemischer Stoffe, die das Dopamin und seine Derivate umfasst) werden von den Phäochromozytomen von Zeit zu Zeit abgegeben. Deshalb variieren klinische Zeichen und sind zum Untersuchungszeitpunkt eventuell nicht vorhanden. Die Krankheitszeichen können Schwäche, episodisches Zusammenbrechen, Ängstlichkeit, Keuchen, Ruhelosigkeit, Bewegungsunverträglichkeit, verminderter Appetit, Gewichtsverlust, Polyurie und Polydypsie.

Der Befund der klinischen Untersuchung kann normal aufgrund der episodischen Natur der Katecholaminfreisetzung sein oder aber starke Krankheitssymptome wie Tachykardie, Keuchen, Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck anzeigen. Einige Hunde haben Symptome, die sich auf eine abdominale Masse hinweisen und ein akut Kollaps kann als Folge einer Tumorruptur mit abdominaler oder retroperitonealer Blutung auftreten.

Bei der normalen Blutuntersuchung werden keine eindeutigen Veränderungen des Blutbildes oder der normalen Blutchemie gefunden. Genauso ist es bei der Harnuntersuchung.

Weitergehende Untersuchungen notwendig

Nach einer Ultraschalluntersuchung, bei der verdächtige Veränderungen, Massen, gefunden wurde, sollte sich eine Computertomographie anschließen. Schon bei der Ultraschalluntersuchung können metastasenverdächtige Anteile im Bauchraum entdeckt werden. Weder durch Ultraschall- noch CT-Untersuchung kann zwischen einem Phäochromozytom oder einem Nebennierentumor unterschieden werden. Die beste Unterscheidung zwischen den Tumorarten wird durch eine spezielle Urinuntersuchung auf Normetaneprhin erzielt.

Behandlung eines Phäochromozytoms

Die Operation ist die wichtigste Behandlungsform für ein Phäochromozytom. Asano berichtet dabei über die erfolgreiche grossflächige Operation unter Resektion eines Teils der hinteren Hohlvene. Chemotherapie und Bestrahlung sind bisher nicht genutzt worden. Die Prognose für die Hunde ist abhängig von

  • Der Größe des Tumors
  • des Vorhandenseins von Metastasen
  • der örtliche Ausbreitung in benachbarte Gewebe

Die mittlere Überlebenszeit beträgt beim Phäochromozytom nach Schwartz et al ungefähr ein Jahr. Ob eine Behandlung der Herzsymptome der Erkrankung die Überlebenszeit verlängert, muss noch in Studien geklärt werden. Der Einsatz von Alpha-Blockern zeigte keinen zusätzlichen positiven Effekt.Linder et al berichten von guten Erfolgen durch eine Bestrahlungsbehandlung.

Die dendritische Zelltherapie kann unterstützend nach einer Operation oder Bestrahlung zur Unterdrückung der Metastasenbildung und zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden.

Quellen: Asano K et al. (2020):  EN BLOC RESECTION OF EXTENSIVE ADRENAL PHEOCHROMOCYTOMA INCLUDING THE CAUDAL VENA CAVA IN DOGS, Presentation VCS Virtual Annual Congress, 2020

                Enright D et al. (2022): Short- and long-term survival after adrenalectomy in 53 dogs with pheochromocytomas with or without alpha-blocker therapy, Vet Surg. 2022;1-9

                Linder T et al (2023): Stereotactic body radiation therapy as an alternative to adrealectomy for the treatment of pheochromocytoma in 8 dogs, Vet Comp Oncol 21:45-53, doi: 10.1111/vco.12859

Bitte beachten Sie, dass die Behandlung von Katzen derzeit mit der dendritischen Zelltherapie nicht möglich ist.

Fallbeispiele

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Fallbeispiele zur Behandlung mit der dendritischen Zelltherapie.