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Das Thymom bei Hund und Katze

Inhaltsverzeichnis:

Thymome sind seltene Tumorbildungen im vorderen Mediastinum (das ist der Mittelfellraum im Brustkorb) bei Hund und Katze. Sie sind nach Lymphomen die zweithäufigste Tumorart in diesem Körperabschnitt. Sie werden aus Epithelzellen des Thymus gebildet. Thymome sind Karzinome und müssen deshalb als sehr bösartig angesehen werden.

Vorkommen eines Thymoms

Sie können in jedem Lebensalter auftreten, werden jedoch gehäuft bei älteren Tieren gefunden. Dabei ist das durchschnittliche Alter der Tiere ungefähr neun bis zehn Jahre. Bei Hunden scheinen Labrador und Golden Retriever unter den Erkrankten überrepräsentiert zu sein. Es gibt keine Geschlechtsdisposition und bisher sind auch keine Risikofaktoren bekannt.

Klinisches Bild eines Thymoms

Der Begriff gutartiges oder bösartiges Thymom wird gewöhnlich genutzt, um den Grad der Ausdehnung auf benachbarte Gewebe zu kennzeichnen und nicht um die Gutartigkeit des Gewebes zu bestimmen. Die Metastasierungsrate ist bei Hund und Katze gering, kann aber bei Katzen mit zystischen Thymomen bis zu 20 % betragen.

Die klinischen Veränderungen sind Folgen des Größenwachstums des Tumors, wodurch es zu Verschiebungen benachbarter Organe kommt. Betroffene Tiere zeigen Lethargie, Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Husten und Veränderung der Atemfrequenz. Seltener kommt es zu dem sogenannten Syndrom der vorderen Vena cava, das sich in Ödeme im Kopf- und Halsbereich, sowie an den Vordergliedmaßen zeigt. Ebenso beobachtet wird ein paraneoplastisches Syndrom, bei dem verschiedenste Symptome, z.B. Myasthenia gravis, verschiedene Hauterkrankungen, Hyperkalzämie und anderes verzeichnet wird.

Diagnose des Thymoms

Die klinische Untersuchung kann bereits oben genannte Veränderungen im Körper zeigen. Die Blutbilder erkrankter Tiere weisen möglicherweise Anämien, Erniedrigung der Thrombozytenzahl und eine Erhöhung der Leukozyten auf. Bei ungefähr einem Drittel der Hunde wurde eine Hyperkalzämie gefunden. Röntgenaufnahmen zeigen die Tumorbildung im vorderen Brustbereich. Unter Ultraschallkontrolle kann dann eine Biopsie für die endgültige Diagnose durchgeführt werden. Um das Ausmaß der Neubildung abschätzen zu können, ist danach die Anfertigung einer Computertomographie zu erwägen. Die Einteilung der Thymome findet inzwischen an die von der WHO bekannte Systematik statt. Hier werden die betroffenen Abschnitte des Thymus-Gewebes und die Metastasierung mit einbezogen (Yale et al).

Folgende Stadieneinteilung wird beim Thymom genutzt:

Stadium Klinisch-pathologscher Befund
I vollständig abgekapselter Tumor (makro- und mikroskopisch)
IIa Mikroskopische transkapsuläre Invasion
IIb Mikroskopische Invasion des Thymus oder des umgebenden Fettgewebes oder makroskopische Anzeichen für ein Anhaften an (aber nicht für ein Durchdringen) der Pleura oder des Herzbeutels
III makroskopische Invasion in ein benachbartes Organ (z. B. Lunge oder Herzbeutel)
IVa Metastasenbildung an Pleura oder Herzbeutel
IVb Lymphogene oder hämatogene Metastasierung

Behandlung des Thymoms

Normalerweise sollte eine chirurgische Entfernung des Thymoms durchgeführt werden. Eine Bestrahlungsbehandlung kann in vielen Fällen auch einen guten Behandlungserfolg erbringen. Über eine Chemotherapie beim Thymom ist wenig bekannt. Auch die gleichzeitig auftretende Myasthenia gravis muss in den Behandlungsplan aufgenommen werden. Die Wirkung von Toceranib auf Thymome ist noch nicht nachgewiesen.

Auf jeden Fall sollte eine immunologische Behandlung mit dendritischen Zellen in Betracht gezogen werden. Diese sollte am besten an eine chirugische oder Bestrahlungsbehandlung angeschlossen werden.

Eine Langgzeit-Studie über eptheliale Thymustumoren der Katzen haben Marks et al vor Kurzem veröffentlicht.

Quellen:

De Mello Souza CH (2020): Thymoma in: Withrow & MacEwen’s Small Animal Clincal Oncology, 6th Ed., St. Louis, MI, 778 – 781

Yale A et al (2022): Thymic epithelial tumours in 51 dogs: Histopathologic and clinicopathologic findings, Vet Comp Oncol. 2022:20(1):50-58

Trageser E et al (2022): Outcomes of dogs with thymoma treated with intensity modulated steroetactic bady radiation therapy or non-modulated hypofractional radiation therapy, Vet Comp oncol 2022:20:491-501, doi:10.1111/vco.12797

Kessler M, Meier V (2022): Thymome und Tumoren des kranialen Meiastinums in: Kessler M Kleintieronkologie, 4. Aufl., 604-608

Marks TA et al. (2023): Prognostic factors and outcome in cats with thymic epithelial tumours: 64 cases (1999-2021), https://doi.org/10.1111/jsap.13675

Zitz JC et al (2008): Results of excision of thymoma in cats and dogs: 20 cases (1984-2005), DOI: 10.2460/javma.232.8.1186

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Fallbeispiele

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Fallbeispiele zur Behandlung mit der dendritischen Zelltherapie.