Wirksamkeit einer Kombination aus palliativer Bestrahlung und Anti-CTLA4-Immuntherapie bei Hunden mit oralem Melanom im Stadium III und IV
Die Behandlung von Melanomen mit Hilfe von Antikörpern ist eine bekannte Strategie bei erkrankten Menschen. Für Hunde gibt es dazu nur wenige Informationen. Bei der diesjährigen Annual Conference der Veterinary Cancer Society in Salt Lake City trug die Kollegin Rachel Mosley, Universität Missouri, MI über die Behandlung bei einem oralen Melanom der Hunde vor. Dabei ging es um die Erfahrungen mit einer Kombinationsbehandlung aus Bestrahlung und einer Immuntherapie bei Tieren, die bereits das Stadium III und IV zeigten.
Beteiligt an dieser Studie waren auch Forscher der University of Pennsylvania, Philadelphia, PA, USA, der North Carolina State University, Raleigh, NC, USA sowie der Firma Vetigenics Inc, Philadelphia, PA.
Die Blockade des zytotoxischen T-Lymphozyten-Antigens 4 (CTLA-4) ist eine wichtige Strategie in der Krebsimmuntherapie, da sie die Antitumor-Reaktion verstärkt, indem sie die Hemmung der T-Zellen verhindert. VGS-001, ein vollständig aus Hundezellen gewonnener monoklonaler Anti-CTLA-4-Antikörper, hat sich in vorklinischen Modellen als sicher und verträglich erwiesen, sodass eine Untersuchung bei Hunden mit fortgeschrittenem oralem Melanom gerechtfertigt ist.
Sicherheit und Verträglichkeit des Antikörpers
In der vorgestellten Studie wurden die Sicherheit, Verträglichkeit und Pharmakokinetik von VGS-001 in Kombination mit einer palliativen Bestrahlung bei oralem Melanom im Stadium III/IV bei Hunden von Patientenbesitzern der University of Missouri und der North Carolina State University untersucht.
Ablauf und Ergebnisse der Studie
Neun Hunde wurden behandelt (vier im Stadium III und fünf im Stadium IV). Die Bestrahlung erfolgte mit einer Dosis von 7 Gy alle zwei Tage. Insgesamt wurden drei Dosen verabreicht. Dies war gefolgt von VGS-001 in einer Dosis von 3 mg/kg, die nach der ersten Sicherheitsüberprüfung auf 10 mg/kg erhöht wurde. Der Antikörper wurde alle drei Wochen in insgesamt vier Dosen verabreicht.
Häufige Nebenwirkungen waren Appetitlosigkeit, Schleimhautentzüdnung und leichte Erhöhung der Leberwerte. Jedoch wurden keine schwerwiegenden Toxizitäten beobachtet. Es wurden keine signifikanten Veränderungen des Körpergewichts oder der hämatologischen Parameter festgestellt. Die pharmakokinetische Modellierung zeigte sofort nach der Verabreichung maximale Plasmakonzentrationen mit einer geschätzten Halbwertszeit von drei Tagen. Allerdings war die Endphase zum letzten Messzeitpunkt möglicherweise noch nicht erreicht. Am Tag 49 zeigten alle Hunde eine partielle Remission. Trotz der begrenzten Stichprobengröße deutet die Kaplan-Meier-Analyse auf einen signifikanten Überlebensvorteil diese Behandlungsansatzes bei Hunden im Stadium IV hin.
Weitere Untersuchungen notwendig
Insgesamt berichten die Autoren, dass VGS-001 gut vertragen wurde. Für weitere Studien zur Bewertung seines therapeutischen Potenzials bei oralem Melanom und anderen soliden Tumoren wird von Ihnen eine Dosierung von 10 mg/kg empfohlen.
Quelle: Mosley R et al (2025):
Evaluating the Safety and Preliminary Efficacy of Combining Palliative Radiation With Anti-CTLA4 Immunotherapy in Dogs With Stage III, IV Oral Melanoma, Presentation, 2025 VCS Annual Conference Salt Lake City
