Symptome eines Tumors beim Pferd
Natürlich erkranken auch Pferde an den verschiedensten Arten von Tumoren. Allerdings seltener als unsere kleinen Haustiere, Hunde und Katzen. Die vier häufigsten Tumorerkrankungen beim Pferd sind das Equine Sarkoid, das Plattenetpithelkarzinom, das Lymphom und das Melanom. Erst bei pathologischen Untersuchungen werden die oft vorhandenen Erkrankungen der Schilddrüse gefunden. Entdeckt werden dabei natürlich vor allem Veränderungen der Haut und Unterhaut. Deshalb sind viele der Symptome bei anderen Tumorarten allerdings sehr unspezifisch, so dass die Tumore oft erst (zu) spät oder nur zufällig entdeckt werden. Dies ist natürlich auch der Grösse des Tieres und der Art des Umgangs geschuldet. Pferde leben nicht so nahe am Menschen und verdecken Krankheitsveränderungen häufig lange. Deshalb sollten Sie einen aufmerksamen Umgang mit Ihrem Pferd pflegen, um etwaige Anzeichen für eine Tumorerkrankung zu registrieren.
Unspezifische Symptome bei Tumoren
Die Symptome der unterschiedlichen Tumore oder Tumorarten gleichen sich nicht – haben aber den einen oder anderen gemeinsamen Nenner. Es lassen sich zur übereinstimmenden Symptomatik also vorsichtige Aussagen treffen.
An Tumoren erkrankte Tiere sind zum Beispiel oft matt und zeichnen sich durch eine Verringerung der Leistungsfähigkeit wie der Leistungsbereitschaft aus. Das macht sich vor allem bei sonst sehr aufgeweckten oder sportlichen Pferden bemerkbar. Deutliche Belastungserscheinungen während und nach sportlichen Aktivitäten können ebenfalls auf einen Tumor hinweisen.
Viele betroffene Tiere zeigen außerdem eine Appetitlosigkeit. Auch chronische Durchfälle könne ein Hinweis auf die Erkrankung sein. Das hat dann auch meistens einen erheblichen, sichtbaren Gewichtsverlust zur Folge, es kommt zu einer deutlichen Abmagerung (Kachexie). Ein weiteres, mögliches Symptom ist eine erhöhte Körpertemperatur als Ausdruck des Immungeschehens.
Zu beachten ist auch, daß es nicht nur bösartige, sondern auch gutartige Veränderungen je nach Größe und Lage der Zubildung einen erheblichen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen und die Ausbildung von Symptomen haben können.
Tastbare Symptome
Tumorzellen haben die Eigenschaft, unkontrolliert zu wachsen. So kann es im Krankheitsverlauf dazukommen, dass die Tumorbildungen für den untersuchenden Tierarzt tastbar werden – selbst dann, wenn sie an den inneren Organen wie der Leber oder der Milz liegen. Ultraschalluntersuchungen können die Diagnostik weiter stützen.
Weitere Symptome
Ein weiteres Anzeichen für einen Tumor ist eine plötzliche Anämie, also Blutarmut. Diese lässt sich zwar nur durch klinische Tests darstellen, zeigt sich wiederum aber ebenfalls mit einer Reihe an Symptomen. Durch einen durch die Blutarmut verursachten Zinkmangel kann es zum Beispiel zu Fellproblemen oder Auffälligkeiten an der Haut der Pferde kommen. Häufig ist außerdem ein unregelmäßiger und untypischer Puls. Dieser kann entweder sehr schnell oder sehr langsam und ruhig sein. Die Atemfrequenz ist meistens erhöht. Außerdem sind in der Regel Verfärbungen in den Exkrementen oder im Urin der Pferde zu beobachten. Weitere Anzeichen wie für eine Anämie sind
- Unruhiges Verhalten mit einhergehendem Muskelzittern,
- Blutungen und
- gelbliche Schleimhäute
- paraneoplatische Symptome.
Ausbreitung auf andere Organe
Im Zuge einer Tumor-Erkrankung ist es nicht selten, dass die entarteten Zellen auf andere Organe/anderes Gewebe übergreifen (also Metastasen bilden). Ist das der Fall, können noch viele weitere Symptome hinzukommen, die von Krampfanfällen bis Persönlichkeitsveränderungen reichen. Je früher Sie beziehungsweise der Tierarzt die Symptome richtig deuten, desto besser sind die Prognosen einer Behandlung.
Als eine schonende Behandlung steht Ihnen die dendritische Zelltherapie zur Verfügung. Unser Team berät Sie gern wie Sie vorgehen können.
Quelle: Knottenbelt DC (2015): Clinical Equine Oncology, Edinburgh, 62-69
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.