Wie erkenne ich, ob meine Katze Schmerzen hat?
Für viele Tierbesitzer ist die Frage, ob ihre Katze wegen einer inneren Erkrankung oder auch wegen einer mehr oder weniger schweren Verletzung Schmerzen empfindet, schwer zu beurteilen. Auch nach einem kleinen chirurgischen Eingriff muss daran gedacht werden, dass die Tiere einige Zeit Schmerz empfinden. Tumorpatienten leiden oft still an den sich steigernden Auswirkungen einer Tumorerkrankung.
- Zum Einen durch die vom Tumor hervorgerufenen Veränderungen an dem betreffenden Organ mit Anschwellung, Entzündung, aber auch Verlust der Organfunktion
- Andererseits durch Größenwachstum des Tumors und damit Verdrängung von umgebenden Strukturen (Blut- und Nervengefäße) und Organen und damit einhergehendem Druckschmerz.
Viele Katzenbesitzer fragen sich, wie sie herausfinden können, ob ihre Tiere an Schmerzen leiden. Experten empfehlen dazu die Tiere aus einiger Entfernung zu beobachten. Dabei wird das Verhalten und dder Gesichtsausdruck und sowie die Körperhaltung und -bewegung studiertn. So wird man dabei merken, dass das Verhalten der Katze verändert ist und dass sie Schmerzen beim alltäglichen Gehen zeigt. Sie möchte sich nicht so gerne anfassen und streicheln lassen. Oft zieht sie sich weitestgehend zurück. Die Futteraufnahme ist eingeschränkt.
Test zur Beurteilung von Schmerzen bei Katzen
Bitte nutzen Sie den Test der Universität Glasgow, um sich ein eigenes Bild von der Stärke der von Ihrer Katze gefühlten Schmerzen zu machen.
Der Glasgow Feline Composite Measure PainScale (CMPS-Feline), der schnell und zuverlässig angewendet werden kann, wurde als klinisches Entscheidungswerkzeug für Katzen mit akuten Schmerzen entwickelt. Er enthält 7 Verhaltenskategorien. Innerhalb jeder Kategorie werden die beobachteten Verhaltensmuster nach ihrer zugehörigen Schmerzschwere eingestuft. Die Person, die die Beurteilung durchführt (Besitzer, Tierarzt), wählt die Beschreibung innerhalb jeder Kategorie aus, die am besten zum Verhalten der Katze passt. Die Schmerzbewertung ist die Summe der Bewertungen. Die maximale Punktzahl für die 7 Kategorien beträgt 20. Der ermittelte Gesamtwert des Fragebogens hat sich als nützlicher Indikator für die Ermittlung des Schmerzmittelbedarfs erwiesen. Es wird bereits eine Schmerzmittelgabe ab 5 von 20 möglichen Punkten empfohlen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, denn häufig sehen Sie am besten, wie es Ihrem Liebling geht!
Beurteilen Sie die Schmerzen Ihrer Katze
Wählen Sie die am besten auf die Situation bei Ihrer Katze geeignete Beschreibung aus jedem Abschnitt und summieren Sie die Ergebnisse der Beobachtungen, um den Schmerzwert für die Katze zu berechnen. Wenn mehr als ein Verhaltens-Ausdruck für Ihr Tier zutrifft, wählen Sie den höheren Wert aus dem Fragebogen. Inzwischen gibt es auch die Möglichkeit sich den Test für die Beurteilung von Schmerzen bei Katzen als App herunterzuladen.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.