Meine Katze hat Bluthochdruck
Wie beim Menschen ist auch bei Katzen höheren Alters ein vermehrtes Auftreten von Bluthochdruck zu finden. Immerhin sind mehr als 15 % der über sieben Jahre alten Katzen von dieser Erkrankung betroffen. Vor allem Katzen, die an einer chronischen Nierenerkrankung oder einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) leiden, sind in deutlich häufiger an Blutdruckerhöhung erkrankt: Hier ist sogar jede dritte Katze erkrankt.
Bluthochdruck bei den Katzen kann genauso wie beim Menschen zu erheblichen Folgeerkrankungen an den verschiedensten Organen führen: zum Beispiel an den Nieren, dem Herzen, aber auch den Augen und dem Nervensystem der Tiere.
Durchführung der Blutdruckmessung bei der Katze
Mit dem Wissen um diese Erkrankungsmöglichkeit und gleichzeitig mit dem Wissen, dass Katzen Krankheitszustände gerne vor ihrer Umwelt und ihrem Besitzern verbergen, sollte deshalb auch eine regelmäßige Blutdruckuntersuchung zum Standardprogramm bei den Untersuchungen des Haustierarztes gehören.
Wichtig ist, dass man ruhig auf die Katze eingeht, also in der Praxis auf Katzenpatienten eingestellt ist. Es sollte eine Terminsprechstunde genutzt werden, um den Patienten schnell zur Untersuchung bringen zu können. Die Untersuchung ist schmerzfrei (vergleichbar mit dem Druckgefühl, das Menschen aushalten müssen). Dennoch bedeutet sie zum Teil erheblichen Stress für die Katze.
Weiterhin ist es wichtig, dass der Tierarzt zum eine für die perfekte Untersuchung der Katze geeignete Ausstattung hat. Viele Blutdruckgeräte zeigen sich in der tierärztlichen Praxis als ungeeignet. Deshalb muss gutes Gerät mit gründlicher Einarbeitung kombiniert werden, dann wird der Tierarzt perfekte und gut nachvollziehbare Ergebnisse erzielen. Dies ist wichtig, um Nachfolgemessungen vergleichen zu können.
Wie sind die Ergebnisse zu bewerten?
Eine regelmäßige Kontrolle sollte bei einem systolischen Blutdruck von bis 140 (mm Hg) durchgeführt werden. Bei wiederholt deutlich über 160 erhöhten Werten sollte eine medikamentöse Behandlung begonnen werden. Im Folgenden finden Sie eine Tabelle für die Einteilung und mit Hinweisen auf zu erwartenden Organschäden durch den Bluthochdruck. Gleichzeitig gibt Ihnen die zusätzliche Spalte die Möglichkeit Messungen zu notieren, um den Verlauf der Ergebnisse festzuhalten:
Werte systolischer Blutdruck |
Klassifizierung |
Risiko für Organschäden |
Messungen Datum Ergebnis |
---|---|---|---|
≤140 mm Hg |
normotensiv |
minimal |
|
140-159 mm Hg |
Prä-hypertensiv |
gering |
|
160-179 mm Hg |
hypertensiv |
moderat |
|
≥180 mm Hg |
Schwere Hypertonie |
hoch |
|
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.