Tumorerkrankungen und Blutungsneigung bei Tieren

Oft wird die Diagnose „Verdacht auf Blutung“ bei einem krebskranken Tier, vor allem Hund und Katze, gestellt. Oft ist es ein tumorbegleitender Hinweis auf das paraneoplastische Syndrom. Viele Symptome können in die Richtung einer Blutung im Krebsgeschehen weisen:

  • Eine verstärkte Blutungsneigung durch Gerinnungsstörungen
  • Anzeichen einer Anämie oder Veränderung von Organblutwerten (Leber), Hämatokrit und anderer Blutparameter
  • Hinweise auf ein Blutungsgeschehen im Magen-Darm-Bereich (blutiges Erbrechen, schwarzer oder blutiger Kot)
  • Hinweise auf frische oder frühere Blutungen im Bauchraum bei Ultraschalluntersuchungen (freie Flüssigkeit im Abdomen)
  • Hinweise auf Flüssigkeitsansammlung bei Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen im Thoraxbereich
  • Plötzlicher Kreislaufkollaps bei starkem Blutverlust, Blutdrucksenkung (Aufplatzen von Tumoren oder tumoröse Zerstörung von großen Blutgefäßen)
  • Sichtbare Blutungen (zum Beispiel bei Nasentumoren)

Eine verstärkte Blutungsneigung oder „hämorrhagische Diathese“ hat zumeist nichts mit erblichen Gerinnungsstörungen zu tun. Es muss auch nach anderen Ursachen gesucht werden. So kommen Gerinnungsstörungen – wie oben beschrieben – vor als Begleiterscheinung bei bösartigen Tumorerkrankungen (zum Beispiel bei Leukämie oder Lymphomen) vor. Vor einer Operation ist es wichtig die aktuellen Blutbefunde abzuklären.

Es ist wichtig das Blutbild der erkrankten Tiere im Auge zu behalten und regelmäßige Nachkontrollen zu veranlassen, um Veränderungen positiver oder negativer Natur zu registrieren.

Behandlung schwerer Blutungen bei Tumorpatienten

Je nach Ursache der Blutung müssen unterschiedliche Therapien eingesetzt werden:

  • Chirurgische Entfernung eines blutenden Organes (z.B. Milz) oder Teilentfernung (z.B. Leberlappen)
  • Blutstillung durch Tamponade, Druckverband o. ä.
  • Versuch durch blutstillende Arzneimittel, weiterhin Infusionslösungen, um einen Ausgleich des Blutverlustes einzuleiten
  • Ursache von Gerinnungsstörungen herausfinden und gezielt behandeln
  • Anämien im Auge behalten und ggf. Gegenmaßnahmen einleiten
  • Über Zusatzstoffe (Leberpräparate) Stoffwechsel stabilisieren
  • Im angelsächsischen Raum gebräuchlich bei starken Blutungen: Yunnan Bayiao Kapseln. Diese sorgen für eine extrem gute Blutstillung auch bei massiven Blutungen. Ein Problem kann die Beschaffung im deutschsprachigen Raum sein.

Insgesamt gilt: einem Blutverlust – auch wenn er schleichend ist – muss auf den Grund gegangen werden, um das Allgemeinbefinden des Tieres im Gleichgewicht zu halten und gezielte Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

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