Das orale Mikrobiom bei Mundtumoren von Hund und Katze

Forscher der University of Florida, Gainesville, FL, USA stellten auf der Annual Conference der Veterinary Cancer Society in Salt Lake City ihre Ergebnisse zur Mundflora bei an Mundtumoren erkrankten Haustieren vor.

Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das orale Mikrobiom, insbesondere bestimmte Bakterienarten, zur Entstehung von Kopf-Hals-Krebs beim Menschen beiträgt. Dies geschieht, indem es chronische Entzündungen und eine genomische Instabilität verursacht. Die Rolle des Mikrobioms bei Haustieren mit Tumoren im Mundraum ist noch unklar. Die Forscher stellten zunächst die Hypothese auf, dass Hunde mit malignem Melanom im Mundraum und Katzen mit Plattenepithelkarzinom im Mundraum eine unterschiedliche orale Mikrobenpopulation aufweisen, die die Entstehung von Krebs begünstigt.

In die Untersuchung einbezogene Patienten

Es wurden DNA-Abstriche aus der Wange x) von 10 noch unbehandelten Hunden mit malignem Melanom und 6 Katzen mit oralem Plattenepithelkarzinom entnommen. Zur Kontrolle wurde bei 12 Hunden und 13 Katzen ebenfalls ein Abstrich im Mundraum ausgeführt. Die DNA wurde mit dem ZymoBIOMICS DNA Miniprep Kit extrahiert und einer sogenannten Next-Generation-Sequenzierung der 16S-rRNA unterzogen.

Deutliche Unterschiede zwischen gesunden und erkrankten Tieren

Die β-Diversität unterschied sich bei beiden Spezies signifikant zwischen tumorbefallenen und gesunden Tieren, die α-Diversität hingegen nicht. Bei Hunden waren Bacteroides pyogenes (p=0,0004) und Tannerella forsythia (p=0,047) in der Melanom-Gruppe häufiger anzutreffen. Bacteroides und Tannerella werden mit Darm- bzw. Speiseröhrenkrebs beim Menschen in Verbindung gebracht. Bei erkrankten Katzen wurden Bacteroides pyogenes (p=0,05) und Porphyromonas cangingivalis (p=0,05) häufiger angetroffen. Porphyromonas wird mit Krebserkrankungen des Mund- und Verdauungstraktes beim Menschen in Verbindung gebracht. Informationen über kürzlich durchgeführte Antibiotikatherapien und Zahnerkrankungen wurden von allen Patienten erhoben; jedoch war keiner dieser Faktoren signifikant mit dem Vorliegen von Tumoren im Mundraum assoziiert.

Mikroorganismen in der Mundflora wie bei  erkrankten Menschen

Diese kleine Untersuchung von an Tumoren der Mundhöhle erkrankten Hunden (Melanom) und Katzen (Plattenepithelkarzinom) zeigt bereits eine deutliche Häufung von bestimmten Mikroorganismenarten. Diese werden mit Krebserkrankungen des Menschen im Kopf-Nacken-Bereich in Verbindung gebracht. Es zeigt sich ein deutlicher Unterschied der kranken Tiere zu gesunden Tieren.

Die weitere Forschung muss die Anzahl der untersuchten Patienten deutlich erhöhen. Weitherin muss die klinische Rolle dieser Mikroorganismen bei der Förderung von Entzündungen untersucht werden. Schliesslich müssen gezielte vorbeugende aber auch präventive/therapeutische Maßnahmen entwickelt werden.

Quelle:

Tachibana Y et al (2025): Evaluation of the Oral Microbiome Community in Dogs and Cats With Oral Cancer, Abstract, 2025 VCS Annual Conference

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