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Tumormarker und Tumorerkennung beim Tier

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Tumormarker, zum Teil auch Biomarker genannt, dienen in der Labordiagnostik dazu Hinweise auf das Vorhandensein eines Tumors, den Erfolg einer Tumorbehandlung, aber auch Hinweise auf ein Rezidiv eines bereits behandelten Tumors zu erhalten. Neuartige Screeningtests, die nun am Markt erhältlich sind, sollen die genannten Vorteile bieten. Der Test der Firma Volition wird hier näher betrachtet.

 

Tumormarker

Bei Tumormarkern handelt es sich um Bestandteile oder Stoffwechselprodukte von Tumorzellen. Normalerweise sind dies tumorspezifische Eiweiße oder Eiweißbausteine. Tumormarker können erste Hinweise auf eine Tumorerkrankung geben.

 

Tumorerkennung

Im Gegensatz zu den Untersuchungen beim Menschen gibt es nur wenige Möglichkeiten bei Tieren (z.B. Hund, Katze, Pferd) Hinweise auf einen vorhandenen oder wieder auftretenden Krebs durch eine Blutuntersuchung zu erhalten.

Routinemäßig werden dabei die Serumblutwerte ermittelt. Erhöhte Leber- und Nierenwerte können ein Hinweis auf eine Tumorbelastung bei den Vierbeinern sein. Aufmerksam sollte man auch bei einer Erhöhung der Calciumwerte im Blut werden (Hinweis zum Beispiel auf bösartige Erkrankungen der Analdrüsen). Auch veränderte Werte bei weißem und rotem Blutbild müssen Beachtung finden.

Von Speziallaborseite werden nur wenige sogenannte Tumormarker als speziellere diagnostische Untersuchungen angeboten. Dazu zählen:

  • Alpha-Feto-Protein (AFP) kann Hinweise auf eine Veränderung der Leber (Karzinom) erbringen
  • Carcino-embryonales Protein (CEP) kann Hinweise auf Darm- oder Mammatumoren zeigen
  • ALP (Alkalische Phosphatase) ggf. Hinweis auf Osteosarkom (Ausschluss Lebererkrankungen)
  • BTA – Blasentumorantigen im Urin
  • Apoptose-Inhibitor (AIM) beim Histiozytären Sarkom

Aber alles in Allem sind dies keine eindeutigen Hinweis auf ein Tumorgeschehen.. Dabei möchten viele Tierbesitzer genauso wie für sich selbst auch für Ihre Tiere regelmäßige Untersuchungen auf Tumorerkrankungen durchführen lassen. Sie denken dabei sowohl an eine vorbeugende Maßnahme wie die Kontrolle der eingeleiteten Behandlungsmaßnahmen bei erkrankten Tieren. Bei Osteosarkomen kann auch ein erhöhter Serumkupferwert ein Hinweis auf ein Osteosarkom sein.

 

Screeningtests für Tumore bei Hunden (Liquid Biopsy)

Wegen dieses Mangels an Untersuchungsmöglichkeiten sind Biomarker bzw. Tumormarker aktuell ein Gebiet, auf dem auch in der Tiermedizin intensiv geforscht wird. Bei der Liquid Biopsy („Flüssigbiopsie“), untersuchen die Labore flüssige Proben (z.B. Blut oder Urin), also kein Gewebe. Blut auf Tumorzellen oder Bruchstücke von Tumorzellen. Diese Teilchen befinden sich nur in kleinsten Mengen im Blut und werden mit speziellen Sequenzierungsmethoden herausgefiltert.

Erste kommerzielle Tests, die eine Tumorerkrankung beim Tier nachweisen sollen, werden inzwischen, vor allem in den USA, durch die Firmen Volition und PetDX vermarktet. Allerdings wird es noch weiterer Forschung bedürfen, um die Sicherheit dieser Untersuchungsmethode weiter zu verbessern.
Der Test der Firma Volition wird hier näher beschrieben.

Bei dem Hund muss Blut genommen werden und daraus schnellstmöglich nach der Blutentnahme mindestens ein halber Milliliter Plasma gewonnen werden. Die Blutprobe muss gefroren an das Labor gesandt werden. Dies gestaltet sich sicher in der Praxis schon schwierig. Inzwischen gibt es erste Geräte auch in deutschen Tierarztpraxen, sodass sofort eine Untersuchung der Blutprobe erfolgen kann: Im Labor wird im Sinne einer Liquid Biopsy - also einer molekulargenetischen Untersuchung einer Blutprobe - dann nach Nukleosomen, also körperfremden Eiweißbruchstücken gefahndet. Bei Hunden mit einem Osteosarkom wurden gut einen Monat vor der Entdeckung bereits zirkulierende Tumorzellen (ciruclatin tumour cells - CTC) bei der Liquid Biopsy gefunden.

 

Was kann dieser Screeningtest?

Besonders Hunde mit einem Verdacht auf Lymphom oder Hämangiosarkom der Milz zeigen erhöhte Werte im Blut. Man hofft auch Mastzelltumorpatienten und histiozytäre Sarkome finden zu können. Weiterhin soll es eine Erkennung von Leukämie geben.

 

Was kann dieser Test nicht?

Die Forscher sagen aus, dass folgende Umstände beachtet werden müssen, um keine falschen Ergebnisse zu produzieren:

  • ein schwer erkranktes Tier muss erst einmal durch die akute Erkrankungsphase gebracht werden
  • schwere Entzündungs- und Sepsis- (Blutvergiftungs-)erkrankungen müssen ausgeschlossen werden
  • Pankreatitis – also eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann die Ergebnisse beeinflussen
  • Hämatopoetische Tumorerkrankungen sind zu beachten
  • Das Tier sollte ca. 6 bis 8 Stunden vor der Blutentnahme nüchtern sein.

Es ist also ersichtlich, dass der Screening-Test von Volition noch in der Entwicklung steckt und zunehmend bessere Aussagen für Tierarzt und Besitzer bieten wird. Auch die Ausweitung auf einen Tumormarkertest für Katzen und Pferde ist geplant.
Die Zukunft wird für alle mit der Tiergesundheit Befassten eine zunehmende Vielfalt an Vorsorgetests bei Verdacht oder zum Ausschluss von Tumorerkrankungen bieten.
Interessant sind die Erkenntnisse von Forscher der Firma IDEXX, die Veränderungen der SDMA (symmetrisches Dimethylarginin) als ein Zeichen für eine Lymphomerkrankung erkennen konnten. Dies wäre dann auch ein Tumormarkerhinweis auf ein Lymphom. Bei TumorDies war der Fall, wenn bei den Tieren keine Nierenerkrankung nachweisbar war.

 

Quellen

  • Andriessen A et al. (2022) CDC6: A novel canine tumour biomarker extracted in ciculating extracellular vesicles, doi:10.1111/vco12781
  • Colombe P et al (2022) Blood biomarkers for canine cancer, from human to veterinary oncology, 2022 Dec;20(4):767-777.doi: 10.1111/vco.12848
  • Neumann S (2022): Tumormarker in: Kessler M, Kleintieronkologie, 4. Aufl., Stuttgart, 70 - 73
  • Uchida M et al (2023): Serum level of apoptosis inhibitor of macrophage in dogs with histiocytic sarcoma and its association with the disease, doi: 10.1111/vco.12897
  • Wright et al (2023): Quantification of circulating tumour cells over time in dogs with appendicular osteosarcoma, https://doi.org/10.1111/vco.12918
  • Rivera PL et al (2023): Antioxidant 1 copper chaperone gene expression and copper levels in dog osteosarcoma patients, https://doi.org/10.1111/vco.12903
  • McCleary-Wheeler A et al (2023): Next-generation sequencing-based liquid biopsy may be used for detection of residual disease and cancer recurrence monitoring in dogs, DOI: 10.2460/ajvr.23.07.0163
  • Sakthikumar S et al (2024): Genomic analysis across 53 canine cancer types reveals novel mutations and high clinical actionability potential,doi: 10.1111/vco.12944

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