Schildern Sie uns Ihren Fall - Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie.
Kostenlose Erstberatung: 05522 / 918 25 82 (Mo-Sa: 08:30 - 18:30 Uhr)*
Sollten Sie uns telefonisch nicht erreichen, senden Sie bitte Ihre Fragen und Unterlagen an info@immune-therapy.vet . Wir melden uns zeitnah bei Ihnen.

Diabetische Katze - gleichzeitige Erkrankung an Inflammatory Bowel Disease (IBD)

Die Unterscheidung einer diabetischen Erkrankung und einer sogenannten Inflammatory Bowel Disease (IBD) bei Katzen ist häufig schwer zu finden bzw. Tiere sind gleichzeitig von beiden Krankheiten befallen. Inzwischen wird auch von einer Triaditis gesprochen, also Zusammenhängen von Entzündungen im Pankreas, Gallengangs- und Darmbereich. Deshalb sind gründliche Untersuchungen notwendig, um möglichst genau das Krankheitsgeschehen zu durchleuchten. Für Tierarzt und Besitzer sind allerdings die Diagnostik wie die Behandlung häufig sehr schwierig und frustrabel. Hier finden Sie eine Übersicht der erforderlichen oder möglichen diagnostischen und Kontrolluntersuchungen, die durchgeführt werden (können), um das Krankheitsbild eindeutig einzugrenzen:

Diagnostischer Ansatz für Katzen mit Verdacht auf IBD

  • Blutuntersuchung -Chemieprofil mit Elektrolytwerten
  • Urinanalyse
  • Flotationsuntersuchung des Kotes
  1. +/- Spezifische Erregerprüfung (z.B. Tritrichomonas, Histoplasma)
  • Serum Thyroxin gesamt (T4) - Schilddrüsenkontrolle
  1. +/- Frei T4
  2. +/- Tests auf Katzenleukämieviren (FeLV)und Katzenimmunschwächeviren (FIV)
  • Serumfolat und Cobalamin (Link dazu vom Veterinary College der University of Texas siehe unten)
  1. +/- Immunreaktivität der felinen Pankreaslipase
  2. +/- Trypsin-ähnliche Immunreaktivität (aber: Gleichzeitige Erkrankung der Bauchspeicheldrüse schließt IBD nicht aus)
  1. +/- Antibiotikastudie für Patienten mit Durchfall (Tylosin 15 mg/kg PO q12h)c
  • Immunmodulatorische Therapie

Wie kann ein Fütterungsversuch bei IBD durchgeführt werden?

Die neue Diät sollte über mehrere Tage schrittweise eingeführt und dann drei Wochen lang ausschließlich gefüttert werden. Da auf Nahrungsmittel ansprechende Enteropathien sowohl durch Antigene als auch durch Mikroingredienzien ausgelöst werden können, kann es sich lohnen, die Marke zu wechseln, anstatt zur ursprünglichen Nahrung zurückzukehren. Wenn die klinischen Symptome der Katze abklingen und die Katze ein akzeptables Gewicht behält, sollte die neue Ernährung dauerhaft fortgesetzt werden. Wenn dies nicht der Fall ist, kann ein zweiter Diätversuch in Betracht gezogen werden (im Falle einer unbekannten vorherigen Exposition gegenüber dem ersten Antigen) oder es kann wieder eine Diabetikernahrung genutzt werden.

Katzen mit IBD im Dickdarm können von einer ballaststoffreichen Nahrung profitieren, da lösliche Fasern Butyrat liefern und vermutlich ein gesundes Mikrobiom unterstützen. Ballaststoffreiche Standardnahrung enthält oft beträchtliche Mengen an verdaulichen Kohlenhydraten, was aus der Sicht eines Diabetikers problematisch sein kann. Die trockenen Formulierungen sowohl von Royal Canin Fibre Response als auch Hills m/d (https://www.feedmyanimal.de/hill-s-prescription-diet-m-d-feline-1-5-kg-t...) haben einen erheblichen Ballaststoffgehalt (≈30 g Gesamt-Ballaststoffe/Mcal) und können eine nützliche Option für diese Patienten sein.

Hinweise zur immunmodulatorischen Therapie bei IBD

Bekannt sind zur Behandlung Glukokortikoide mit ihren Nebenwirkungen, auch auf die diabetische Katze:

Viele Katzen mit IBD benötigen letztendlich eine immunmodulierende Therapie, und Glukokortikoide sind die Hauptstütze dieses Ansatzes. Leider sind Steroide starke Insulinantagonisten, die die Reaktion auf exogenes Insulin vorhersagbar abschwächen, was zu einer Hyperglykämie führt. Die Insulindosen müssen angepasst werden, um diesem Effekt entgegenzuwirken und Polyurie und Gewichtsverlust abzuschwächen. Um Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu verhindern, ist es ratsam, kurzwirksame Mittel wie Prednisolon (Anfangsdosis, 1 mg/kg PO q12h) zu verwenden. Bei der Verabreichung von Prednisolon bei diabetischen Haustieren senkt der Autor zunächst die Menge pro Dosis, anstatt die Häufigkeit zu erhöhen, so dass der Grad der Insulinresistenz über den Tag hinweg relativ konstant ist.

Ein Chemotherapeutikum, Chlorambucil, kann eine weitere Wahl zur Behandlung der IBD sein:

Chlorambucil ist ein alkylierendes antineoplastisches Mittel, das routinemässig bei Katzen mit lymphoplasmatischer IBD sowie bei Katzen mit kleinzelligem Lymphom eingesetzt wird. Obwohl es eine sorgfältige Handhabung wegen der möglichen Wirkung auf die Besitzer erfordert, ist dieses Mittel in der Regel gut verträglich und beeinträchtigt die Insulinsensitivität nicht. Es ist daher eine gute erste Wahl für Katzen mit Diabetes mellitus und IBD. Chlorambucil kann myelosuppressiv wirken, weshalb periodische Vollblutuntersuchungen erforderlich sind. Ein weiteres immunsuppressiv wirkendes Therapeutikum, Cycloxporin, sollte trotz seiner Eigenschaft steroidsparend zu sein, nicht bei Katzen genutzt werden. Es hat sich gezeigt, dass es die Insulinfreisetzung hemmt, die Insulinresistenz erhöht und bei Menschen einen Diabetes mellitus auslöst.

Interessante Ergebnisse durch dendritische Zelltherapie zur Behandlung der IBD

Durch den Einsatz von toleranzinduzierenden dendritischen Zellen konnten bei Katzen mit IBD und Diabetes mellitus in letzter Zeit sehr interessante Behandlungsergebnisse erzielt werden. Den Katzen wird Blut entnommen und aus den Monozyten entsprechende dendritische Zellen kultiviert. Diese werden den Tieren intradermal verabreicht. Gerne informieren wir Sie näher.

Richtlinien für die Supplementierung von Cobalamin und Folsäure: https://vetmed.tamu.edu/gilab/service/assays/b12folate/

Quelle: https://todaysveterinarypractice.com/the-diabetic-cat-with-inflammatory-bowel-disease/?MvBriefArticleId=37623

Bitte beachten Sie, dass die Behandlung von Katzen derzeit mit der dendritischen Zelltherapie nicht möglich ist.

Fallbeispiele

fallbeispiele

Fallbeispiele zur Behandlung mit der dendritischen Zelltherapie.