Lungentumor bei der Katze
Lungentumoren bei Katzen sind – im Gegensatz zu dieser Erkrankung beim Menschen – relativ selten. Das Durchschmittsalter erkrankter Katzen beträgt zwischen 12 und 13 Jahren. Perserkatzen sind dabei überrepräsentiert.
Vorkommen von Lungentumoren bei Katzen
Bei dem Verdacht auf einen Lungentumor muss auf jeden Fall untersucht und unterschieden werden, ob es sich wirklich um einen Lungentumor handelt oder um eine andere Lungenerkrankung. Man unterscheidet primäre und sekundäre Lungentumoren: Primäre Tumore sind in der Lunge entstanden, bei sekundären dagegen handelt es sich um Metastasen anderer Tumoren.
Alle Bereiche und Gewebsschichten der Lunge können betroffen sein. Die häufigte Krebsart ist das Adenokarzinom.
Ein Lungentumor kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen, jedoch wird die Bildung eines Lungentumors durch das Passivrauchen unterstützt. Katzen in Raucherhaushalten leiden also häufiger unter einem Lungentumor als Katzen in einem Nichtraucherhaushalt. In anderen Veröffentlichungen wird der Zusammenhang mit Passivrauchen jedoch nicht gesehen.
Anzeichen eines Lungentumors bei Katzen
Die Symptome einer Lungentumorerkrankung lassen sich zunächst nicht genau erkennen. Die Tiere scheinen öfter mit Husten, aber auch Erkältungskrankheiten, behaftet, so dass erst eine Infektion vermutet wird. Jedoch fallen erkrankte Katzen häufig durch Trägheit, Appetitmangel und Gewichtsabnahme auf. Wichtig ist auch das Syndrom von Zehenveränderungen bei erkrankten Katzen. Deshalb sollte beim Auftreten von Krankheitserscheinungen an den Zehen auch immer eine Untersuchung der Lunge erfolgen. Normalerweise wir nach einer Untersuchung mit einem Phonendoskop eine Röntgenuntersuchung in drei Ebenen folgen, um weitergehende Informationen zum Erkrankugnszustand festzuhalten.Eine gründliche Untersuchung sowohl des Skelettsystems wie des Bauchraumes sollte darüber hinaus erfolgen, da eine hohe Meastasierungsrate bei Katzen (über drei Viertel der Tiere!) angenommen wird.
Falls Sie sich unsicher bei den Symptomen Ihrer Katze sind oder Fragen haben, können Sie uns selbstverständlich kontaktieren.
Die Therapie des Lungentumors bei der Katze
Wenn die Voraussetzungen gut sind, kann der Tumor Ihrer Katze durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Falls der Tumor nicht operabel ist, kann die Katze mit der Chemotherapie behandelt werden, dies wird aber selten durchgeführt. Bestrahlungsbehandlungen zeigen häufig einen guten Therapieerfolg. Treggiari et al fanden leider nur kurze Überlebenszeiten bei metastastischen Lungentumoren der Katze. Die dendritische Zelltherapie kann eine deutliche Hilfe und Unterstützung bei der Behandlung von an Lungentumoren erkrankten Katzen bieten.
Hier finden Sie Informationen zu den Ursachen von Lungentumoren bei Katzen.
Quellen: Culp WT, Rebhun RB (2020): Pulmonary Neoplasia in Withrow & MacEwen’s Small Animal Clincal Oncology, 6th Ed, St. Louis, MI, 507-514
Treggiari E et al (2021): Tolerability and outcome of palliative treatment for metastatic pulmonary carcinoma in cats, J Small Animal Practice. 2021 Nov;62(11):992-1000
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.