Photodynamische Therapie (PDT) bei Pferden mit Tumorerkrankungen
Die Photodynamische Therapie (PDT) nutzt zur Tumorbehandlung oberflächlicher, nicht zu großer Tumoren die Wirkung einer Lichtquelle (Laser) mit einer bestimmten Wellenlänge auf photosensitive Substanzen. Wegen der Möglichkeit die Behandlung nur am sedierten, nicht voll betäubten Pferd vorzunehmen, ist sie für verschiedene Indikationen sehr interessant. Erprobt beim Pferd ist die Behandlung vor allem von Karzinomen (z. B. Plattenepithelkarzinom) und equinen Sarkoiden. Auch der Einsatz bei nichttumorösen Veränderungen der Hornhaut der Augen ist ein Einsatzgebiet der photodynamischen Therapie.
Was wird benutzt für die Photodynamische Therapie?
Im Grunde sind es zwei Komponenten, die für eine photodynamische Therapie benötigt werden:
- eine Lichtquelle
- photosensitive Substanzen (Wirkstoffgruppen: Porphyrine, Chlorophylle und Farbstoffe)
Wie führt man die Behandlung durch?
Zunächst gibt es eine Anfärbephase mit dem Farbstoff, das Tier sollte dann in einem wenig unbelichteten Bereich verbleiben. Nach dieser Zeit wird überflüssiger Photosensitizer abgewischt. Dann wird die Lichtquelle für relativ kurze Zeit (ca 10 Minuten) auf das betroffene Tumorgebiet gerichtet. Plattenepithelkarzinome benötigen eine kürzere Behandlungszeit, härtere Tumorarten müssen dagegen länger belichtet werden. Nach der Behandlung soll der Patient für eine kürzere Zeitspanne von starkem Sonnenlicht ferngehalten werden. Eine Wiederholung der Behandlung kann nach einiger Zeit erfolgen, wenn keine völlige Reduktion des Tumorgewebes erfolgte. Gleiches gilt bei Rezidiven.
Innerhalb weniger Tage wird der behandelte Tumor eine Reaktion zeigen. Es kommt zur Nekrosenbildung und nachfolgend zur Verkleinerung der Tumormasse. Bei großen Tumoren sind weitere nachfolgende Behandlungen mit PDT anzuraten oder es sollte zunächst eine chirurgische Verkleinerung erfolgen. Normalerweise zeigen die Pferde unter der Behandlung eine Schmerzreaktion. Deshalb erfolgt die Behandlung in Sedation mit ausreichender Ruhigstellung des Tieres. Auch schmerzlindernde Maßnahmen sollten durchgeführt werden. Unter folgendem Link finden Sie weitere Hinweise: https://mlt-laser.de/en/veterinary-medicine
Die Kombination von PDT und dendritischer Zelltherapie ist in vielen Krankheitsfällen erprobt.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.