Dünndarmtumor beim Hund
Im Bereich des Dünndarms des Hundes können verschiedene Tumorarten vorkommen.
Eine kurze Übersicht über die Anatomie des Hundedarms: man unterscheidet verschiedene Darmabschnitte:
- Direkt nach dem Magen folgt der Zwölffingerdarm, hier befinden sich die Gallengänge (Sekretgänge der Leber) und die Ausführungsgänge der Verdauungssekrete der Bauchspeicheldrüse
- Es folgt der sogenannte Leerdarm (Jejunum)
- Und abschließend Richtung Dickdarm und Blinddarm der Krummdarm (Ileum)
In all diesen Bereichen kann man Tumorbildungen beobachten. Weibliche Tiere haben eine deutlich schlechtere Prognose als männliche.
Übersichtsverzeichnis
Symptome des Dünndarmtumors beim Hund
Bis zur Vorstellung beim Tierarzt haben die Hunde häufig schon länger andauernde Krankheitssymptome (meist schon 6 bis 8 Wochen lang). Erkrankungszeichen können sein:
- Gewichtsverlust
- Durchfall, Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Schmerzhaftigkeit im Bauchbereich
Seltener finden sich:
- Blut im Kot
- Anämie
- und Hypoglykämie (Unterzuckerung)
Tumorarten
Der häufigste Dünndarmtumor des Hundes ist das Lymphom, andenomatöse Polypen oder Adenokarzinome sind seltender, gleiches gilt für Leiomyome und Leiomyosarkome, Mastzelltumore und sogenannte Karzinoide.
Diagnose
Durch eine klinische Untersuchung kann man oft schon ein Hinweis auf die Erkrankung finden, wie z. B. durch Abtasten. Dabei kann man u.U. einen Tumor ertasten. Klarheit bringen dann Röntgen- und Ultraschalluntersuchung. Dabei kann entweder ein solider Tumor oder eine deutliche Verdickung der Darmschleimhaut beobachtet werden. Wenn solche Veränderungen gefunden werden kann man versuchen durch Biopsieentnahme eine genaue Bestimmung des Gewebes zu erreichen. Sollte dies nicht möglich sein, wird eine sogenannte diagnostische Operation (Laparatomie) unternommen. Dabei sollte versucht werden einerseits einen Eindruck über die Ausdehnung des Tumors zu erzielen und andererseits das vorhandene Tumorgewebe chirurgisch zu entfernen.
Behandlung
Wie eben beschrieben sollte eine operative Entfernung des Tumorgewebes erfolgen und dabei möglichst weite Grenzen (5 cm!) gesetzt werden. Eine Untersuchung der Bauch- und Leberlymphknoten und der Leber selbst sollte Hinweise auf ein Metastasengeschehen geben. Nach der pathologisch-histologischen Untersuchung im Labor mit der endgültigen (bösartigen) Diagnose sollte eine Behandlung mit dendritischen Zellen angeschlossen werden.
Paolini MC et al (2002): Ultrasonographic and clinicopathologic findings in 21 dogs with intestinal adenocarcinoma, DOI: 10.1111/j.1740-8261.2002.tb01050.x
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.