Equines Sarkoid: Fütterung
Equine Sarkoide gehören zu den häufigsten Tumorerkrankungen beim Pferd. Im Zuge der Behandlung eines Equinen Sarkoids sollte auch die Fütterung in die Überlegungen mit einbezogen werden. Mithilfe der richtigen Nährstoffe kann das Immunsystem gestärkt und so das Tier bei der Genesung unterstützt werden.
Über die Erkrankung
Bei Equinen Sarkoiden handelt es sich um Bindegewebstumore. Diese treten in und auf der Haut auf und können verschiedene Formen annehmen. Das Beruhigende vorweg: Diese Erkrankung ist nicht normalerweise lebensbedrohlich. Allerdings neigen die Tumore unbehandelt zu einem starkem Wachstum und können so die Lebensqualität des Tiers stark beeinträchtigen. Da sie außerdem häufig dort auftreten, wo der Sattel oder Zaumzeug sitzt oder befestigt wird, kann auch die Reitfähigkeit stark eingeschränkt bzw. unmöglich werden. Eine frühe Diagnose seitens des Tierarztes kann entscheidend für den Therapieerfolg sein. Zwar ist die Krankheit nicht tödlich, aber sie ist dafür bekannt, trotz Behandlung wieder aufzutreten.
Behandlung
Je nach Stadium der Erkrankung fällt die Therapie aus. In der Regel wird das betroffene Gewebe chirurgisch entfernt, also bei einer Operation herausgeschnitten. Parallel dazu oder wenn das Equine Sarkoid zu groß für eine OP ist, wird auf homöopathische Mittel gesetzt. Dazu zählt sowohl die richtige Ernährung, also beispielsweise auch die Fütterung von speziellem Futtermittel oder Futterergänzungen, als auch eine Immuntherapie.
Ernährung
Neben der veterinärmedizinischen Versorgung sollte das Tier auch entsprechend der Diagnose ernährt werden, um den Organismus und speziell das Immunsystem zu stärken. Das gewöhnliche Futter, also Heu, Hafer, Müsli oder auch Kräuter, kann meist nicht den erhöhten Energiebedarf decken. Wichtig ist insbesondere der Spurenelementhaushalt, der sich direkt auf das Immunsystem auswirkt. Futtermittel, die reich an Kupfer, Mangan und Zink sind, sind besonders wichtig. Aber auch die Vitamine und Mineralien (z.B. über ein ausgewähltes Mineralfutter) sollten bedarfsgerecht verfüttert werden. Am besten sprechen Sie Ihren Tierarzt darauf an, damit die Therapie ganzheitlich zum Wohle des Pferdes gelingt. Wir haben extra für Sie spezielle Informationen zur Ernährung von Pferden mit einem Equinen Sarkoid zusammen gestellt.
Dendritische Zelltherapie
Erfahrungen haben gezeigt, dass die Immuntherapie mit dendritischen Zellen bei Sarkoiden bei Pferden gute Ergebnisse erzielen kann. Die dendritische Zelltherapie kann in der Nachsorge nicht nur das Risiko eines Wiederauftreten mindern, sondern auch vor einer OP angewendet werden. Dabei hat sich gezeigt, dass sich Tumore durch die dendritische Zelltherapie verkleinern können, sodass sogar solche, die zuvor zu groß für eine Operation waren, wieder operiert werden können.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.