Erhöhte Leberwerte beim Hund
Erhöhte Leberwerte sind beim Hund ein Anzeichen für akute oder chronische Lebererkrankungen. Je nach der Höhe des leberspezifischen Wertes muss von einer schwerwiegenden Schädigung der Leberzellen ausgegangen werden. Um die Leberfunktion dauerhaft zu erhalten, ist nach dem Bekanntwerden von erhöhten Laborwerten eine schnelle Behandlung erforderlich.
Symptome
Lebererkrankungen, ob akut oder chronisch, machen sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Diese sind anfangs noch sehr unspezifisch, weshalb Lebererkrankungen oft erst spät erkannt werden. Zu Beginn von Lebererkrankungen leiden betroffene Hunde an Symptomen wie:
- Durchfall
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Trägheit
- Gewichtsverlust
- Erhöhte Wasseraufnahme
- Vermehrter Harnabsatz
Durch Funktionsstörungen der Leber kann es im späteren Verlauf der Erkrankung zu einem Übertritt der Gallenfarbstoffe ins Blut kommen, was zu einer geblichen Verfärbung der Schleimhäute führt. Dadurch, dass der Körper nicht mehr richtig entgiftet werden kann, können außerdem Muskelkrämpfe und -zuckungen verursacht werden.
Diagnose
Ob und an welcher Lebererkrankung der betroffene Hund leidet, kann der Tierarzt durch verschiedene Untersuchungen feststellen. Viel Aufschluss gibt die Blutuntersuchung. Bei dieser werden leberspezifische Werte wie zum Beispiel ALT, SDH, GLDH, GT und OCT untersucht. Des Weiteren geben AST, AP, LDH, MDH, Urobilinogen, Cholesterin, Bilirubin, Gallensäuren, Triglyzeride und verschiedene Proteine Aufschluss über den Gesundheitsstand des untersuchten Hundes.
Stark erhöhte Werte (auch in Verbindung) können Hinweis auf eine ernsthafte Lebererkrankung (bspw. einen Lebertumor) beim Hund sein.
Behandlung
Welche Behandlung die richtige für Ihren Hund ist, hängt von der Diagnose des Tierarztes ab. Viele Leberkrankheiten weisen Parallelen in der Therapie auf, müssen aber dennoch unterschiedlich behandelt werden.
Wichtig ist, dass beispielsweise die Ernährung zusammen mit dem Beginn der Behandlung umgestellt wird. Das richtige oder das falsche Futter kann die Genesung des Hundes vorantreiben oder eben behindern. Bei besonders schwerwiegenden Leberkrankheiten ist es daher ratsam, einen Ernährungsspezialisten für Hunde zu Rate zu ziehen und eine entsprechende Diät zu beginnen.
Regenerationsfähigkeit
Die Leber ist ein äußerst regenerationsfähiges Organ. Das kommt ihr zunächst häufig zugute. Dadurch, dass die Funktionen durch die gute Regenerationsfähigkeit anfangs erhalten und nicht richtig beeinträchtigt werden, weisen Leberkrankheiten erst einmal nur unspezifische Symptome auf. Die Diagnose und Behandlung der Leberkrankheiten findet also erst zu einem vergleichsweise späten Zeitpunkt statt. Als positiv ist zu verzeichnen, dass rund 80% aller Lebererkrankungen erfolgreich behandelt werden können.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.