Ernährung beim Hund mit einem malignen Lymphom
Leidet ein Hund an einem malignen Lymphom, erfordert das neben den herkömmlichen Behandlungsmethoden auch eine Umstellung der Ernährung. Durch das Umstellen des Hundefutters sollen der Hundekörper gestärkt und die Tumorzellen geschwächt werden.
Wachstum der Tumore
Die Theorie, die besagt, dass sich der Tumor am Besten von Kohlehydraten ernährt, wird inzwischen von immer mehr Wissenschaftlern angezweifelt. Der Grund dafür ist, dass die besonders resistenten Zellen eines Tumors sehr gut ohne Zufuhr von Kohlenhydraten leben und ihren Stoffwechsel aufrecht erhalten können. Um also nicht besonders aggressive Tumorzellen im Körper zu bevorzugen, sollte daher nicht einseitig ernährt werden. Aber bei Lymphomen sollte man eine kohlenhydratarme Ernährung anstreben. Weiteres finden Sie in folgendem Link:
Tumorkachexie
Tumorkachexie, also die deutlich sichtbare Gewichtsabnahme, ist ein kritisches Symptom, das in Folge einer fortschreitenden Krebserkrankung vorkommen kann. Grund für die Kachexie sind auf der einen Seite die Vergrößerung des Tumorgewebes und damit die einhergehende einseitige dem Tumor zuarbeitende Versorgung der Krebsgeschwulst mit Nährstoffen. Auf der anderen Seite kommt es bei einer Vergrößerung der Lymphom-Masse zu einem Druck auf die gesunden Gewebe und damit Störungen des Kreislaufs. Weiterhin leiden die Tiere häufig unter Appetitlosigkeit – auch dadurch kommt es zu einer verminderten Futteraufnahme. Dem sollte man mit einer auf das maligne Lymphom angepassten Ernährung entgegengewirken.
Bitte kontrollieren Sie regelmäßig das Gewicht Ihres erkrankten Hundes!
Diätfutter
Da das Lymphom die verschiedensten Formen annehmen und damit unterschiedliche Organe betreffen kann, sollte je nach betroffenem Gebiet (z. B. allgemeine Lymphknotenschwellung oder Magen-Darm) eine angepasste Ernährung stattfinden.
Gleichzeitig muss bedacht werden, welche gegen die Lymphom-Erkrankung gerichtete Behandlung angestrebt wird. Dies kann sein
- Chemotherapie – häufig mit Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Störungen, aber auch Veränderungen im Blutbild
- Bestrahlungstherapie bei lokalen Tumoren (z.B. im Kopfbereich), mit der Folge einer leichten Appetenz
- Gabe von Cortisonpräparaten mit den folgenden Symptomen eines starken Appetits und Durstes durch die Arzneimittelwirkung sowie Einlagerung von Flüssigkeit
So muss mit dem Haustierarzt oder einem auf Ernährungsberatung spezialisierten Tierarzt die für das erkrankte Organsystem und die der Behandlung wie ihren Nebenwirkungen angepasste Ernährung gefunden werden. Lymphom-Erkrankungen verursachen auch häufig eine Übelkeit, sodass auch hier eine entsprechende Medikamentengabe zur Verbesserung der Futteraufnahme genutzt werden muss.
Zusammensetzung der Ernährung – Zusatzstoffe
Die Ernährung muss dem gesteigerten Bedarf eines krebskranken Tieres angepasst werden. Das Wichtigste ist, dass es zu einer guten Futteraufnahme und Verdauung der Nahrung kommt. Denn was hilft die bestberechnete Futterration, wenn diese von dem Hund nicht aufgenommen wird. Wenn keine Bestrahlung oder Chemotherapie vorgenommen wird, können auch Radikalenfänger und Kurkuma als Ergänzungsmittel beim Lymphom gegeben werden (z.B. Astoral Basic).
BARF
Um industriell gefertigtes Futter zu vermeiden, barfen viele Hundebesitzer ihre Tiere nach der Diagnose des malignen Lymphoms – selbst dann, wenn davor nicht „gebarft“ wurde. Barfen bietet sich allerdings nur an, wenn mithilfe eines spezialisierten Tierarztes oder eines Ernährungsberater für Tiere vorab ein individueller Ernährungsplan erarbeitet wurde. Wer „blind“ drauf los barft, der läuft Gefahr, seinen Hund einer gefährlichen Mangel- bzw. Falschernährung auszusetzen. Im schlimmsten Falle würde das bedeuteten, den Hundekörper zu schwächen und das maligne Lymphom zu stärken.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.