Pankreatitis bei der Katze
Die Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) kann alle anatomischen Strukturen der Bauchspeicheldrüse betreffen: Dabei kann sowohl die Insulinproduktion wie die Produktion von Verdauungsenzymen betroffen sein. Hinweise auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung finden sich häufig durch Blutkontrollen- und Ultraschalluntersuchungen. Im Gegensatz zum Hund zeigt die Katze relativ unspezifische Symptome: die klassischen klinischen Symptome für akute Pankreatitis (Erbrechen, Durchfall und schmerzhaftes Abdomen) treten nicht immer auf. Stattdessen zeigen die Katzen Apathie und Appetitlosigkeit. Symptomatisch kann auch ein gutes Ansprechen auf eine Schmerzbehandlung ein Hinweis auf die Erkrankung sein..
Diagnostik bei der Pankreatitis der Katze
Die klinische Untersuchung ergibt als Erstes Hinweise auf Schmerzen im Bauchraum. Die Blutuntersuchung kann Verschiebungen bei den Entzündungszellen, aber auch direkt einen Hinweis auf das erkrankte Organ durch die Erhöhung der felinen pankreatischen Lipase (fPLI) liefern. Die bekannten Magen-Darm-Symptome (Erbrechen, Durchfall) fehlen bei Katzen häufig! Eine genaue Untersuchung der Bauchspeicheldrüse durch eine Ultraschallkontrolle ergibt weitere Hinweise für die vorhandene Bauchspeicheldrüsenerkrankung. Auch bei Röntgenuntersuchung finden erfahrene Tieraräzte am typischen Aussehen Anzeichen für eine Pankreaserkrankung.
Behandlung der Pankreatitis der Katze
Folgende Behandlungsschritte sollten unternommen werden:
- Durch intravenöse Gabe wird eine ausreichende Flüssigkeitstherapie vorgenommen
- Eine gute Schmerzbehandlung unterstützt die Therapie
- Und eine frühzeitige Fütterung eines angepassten Ernährung, notfalls mit Magensonde vervollständigt die Intensivbehandlung
- Zusätzlich wird durch die Gabe von Antiemetika das Befinden des Tieres verbessert.
Die Fütterung sollte nach nur kurzer Hungerphase (weniger als 2 Tage) wieder aufgenommen werden. Weil eine längere Futterabstinenz eher kontraproduktiv ist, sollte dieser Schritt große Beachtung und auch vom Besitzer beherzigt werden.
Über die Behandlung der Pankreatitis bei Katzen mit Cyclosporin berichten Hoeyrup et al und verfolgen damit einen zusätzlichen Behandlungsansatz. Es sollte auch über eine immunologsiche Behandlung mit dendritischen Zellen nachgedacht werden. Dendritische Zellen zeigen eine sehr gut wirkung im Pankreasbereich.
Quelle: Hoeyrup N et al (2021): Cyclosporine Treatment in Cats with Presumed Chronic Pancreatitis—A Retrospective Study, Animals 2021, 11(10), 2993; https://doi.org/10.3390/ani11102993
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.