Heilung des malignen Lymphoms beim Hund
Die Heilung eines malignen Lymphoms ist beim Hund nur sehr selten möglich. Wenn die Behandlungsmethoden anschlagen, dann bildet sich der Krebs häufig zurück (Remission) und die Lebenserwartung des behandelten Hundes wird „lediglich“ gesteigert“. Eine komplette Heilung ist nur selten möglich.
Malignes Lymphom
Als Krebs der lymphatischen Zellen ist das maligne Lymphom eine besonders gefährliche Krebsart. Es handelt sich um Krebs des blutbildenden Systems, was eine Behandlung in vielen Fällen schwieriger gestaltet. Darüber hinaus tritt das maligne Lymphom in unterschiedlichen Malignitätsstufen auf. Dabei wird zwischen low grade und high grade Lymphomen unterschieden. Die Heilung bei einem malignen Lymphom mit einer niedrigen Malignitätsstufe gestaltet sich häufig entsprechend leichter.
Vollständige Heilung
Ob ein malignes Lymphom vollständig geheilt werden kann, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Neben der Malignitätsstufe spielen zum Beispiel auch der Zeitpunkt der Diagnose, das Alter des Tieres oder die Akzeptanz der Behandlungsmethoden eine entscheidende Rolle.
Da ein „positives Zusammenspiel“ dieser Faktoren eher selten ist, kommt es nur in weniger als 20% der Fälle bei dem malignen Lymphom zu einer vollständigen Heilung.
B- und T-Zell-Lymphome
Die Heilung eines malignen Lymphoms steht wie schon beschrieben in engem Zusammenhang mit der Behandlung. Im Laufe der Behandlung kann es beispielsweise dazu kommen, dass der Hund eine Art Resistenz gegen die Chemotherapeutika entwickelt. Hunde, die an einem hochmalignen B-Zell-Lymphom leiden, haben demnach bessere Chancen auf eine Heilung, da diese im Gegensatz zu hochmalignen T-Zell-Lymphomen länger auf eine Chemotherapie ansprechen.
Operation
Eine Operation eignet sich nicht für die vollständige Heilung eines malignen Lymphoms. Um jedoch die Ausgangssituation zu verbessern, können vor der Therapie mit Chemotherapeutika o.Ä. die am stärksten betroffenen Lymphknoten operativ entfernt werden. Dies ersetzt jedoch nicht eine Chemo- oder Strahlentherapie.
Dendritische Zelltherapie
Die dendritische Zelltherapie kann bei der Behandlung eines malignen Lymphoms eingesetzt werden – zusätzlich oder alternativ zu herkömmlichen Behandlungsmethoden. Der Einsatz von körpereigenen, so genannten dendritischen Zellen hat das Ziel, das Immunsystem der Patienten wieder aufzubauen und zum eigenständigen Kampf gegen die Tumorzellen anzuregen. So kann die Lebenserwartung erhöht und die Lebensqualität verbessert werden. Darüber hinaus weist die dendritische Zelltherapie nur geringe Nebenwirkungen wie eine leichte Abgeschlagenheit oder eine erhöhte Temperatur auf.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.