Ein großer Teil von Mastzelltumoren bei Hunden ist durch Chirurgie erfolgreich zu behandeln. Eine sich daran anschließende Nachbehandlung (z.B.dendritische Zelltherapie) sollte dies unterstützen. Leider muss aber bei einem Drittel der Patienten mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass Metastasen der Mastzelltumors enstehen.
Diese Problem verschlechtert natürlich die Prognose für das betroffene Tier deutlich. Deshalb wurde intensiv nach möglichen Hinweisen auf eine Vererbung der Metastasierungsverhaltens gesucht
Umso wichtiger ist es, dass jetzt Wissenschaftler aus mehreren europäischen Ländern und den USA eine grundsätzliche Studie durchgeführt haben. Unter der Federführung des Animal Health Trust in Newmarket/Großbritannien wurde dabei eine Genvariante gefunden haben, die bei erkrankten Labradoren und Golden Retrievern auftritt.
Siebzig Prozent der Retriever sind betroffen
Bei den Untersuchungen wurden erstaunliche Ergebnisse festgestellt: Die zwischen gesunden und erkrankten Hunden der beiden Rassen erkannte risikobehaftete Genvariante wurde bei immerhin 70 Prozent der untersuchten Tiere gefunden. Einen solch immens hohen Prozentsatz ermittelten die Genetiker. Dies bedeutet konkret für die betroffenen Hunde eine hohe Gefährdung. Tiere, die die veränderten Gene von beiden Eltern vererbt bekommen, tragen ein drei- bis vierfach erhöhtes Risiko, an einem Mastzelltumor zu erkranken.
Ziel: Gentest und Zuchtselektion
Die nun gefundenen genetischen Variationen sollen nach dem Willen der Wissenschaftler weiter genutzt werden. Dadurch soll in Zukunft ein Gentest allen Retriever-Züchtern und -Besitzern zur Verfügung gestellt werden. Damit kann dann eine allmähliche Selektion innerhalb der Rassen erfolgen, um die gutartige Gen-Variante zu fördern. So könnte dann die Erkrankungshäufigkeit an Mastzelltumoren bei Labradoren und Golden Retrievern gesenkt: Das Ziel muss es sein, dass damit die Schwere der Erkrankung besser beherrscht werden kann.