Photodynamische Therapie beim Fibrosarkom der Katze
In einer aktuellen Veröffentlichung beschäftigen sich Forscher aus Italien und Japan mit der Behandlung des durch Injektionen hervorgerufenen Fibrosarkoms bei Katzen. Sie erhoffen sich durch ihre Untersuchungen eine positive Wirkung für die behandelten Katzen. Weiter geht es darum weitreichende Informationen zur Behandlung von Menschen, die an Weichteilsarkomen leiden, zu erhalten. Da diese Woche beim Menschen nur relativ selten auftritt ist es wichtig Grundlagen zu schaffen. Man erwartet sich weitere Hilfe von Seiten der Tiermedizin über die Erfahrung des Einsatzes der Photodynamischen Therapie bei (Fibro-)Sarkomen.
Chirurgische Behandlung mit photodynamischer Therapie während und nach der Operation
Zur Untersuchung kamen zwei Gruppen von Katzen, die in der Veterinärmedizinischen Fakultät in Turin mit einem Fibrosarkom operiert wurden. Dabei wurde zunächst bei der einen Gruppe Tiere die normale großflächige Tumoroperation mit möglichst 3 cm Sicherheitsabstand durchgeführt. Bei der Gruppe, die einer photodynamischen Therapie unterzogen wurde, erfolgten folgende Behandlungsschritte:
- Großflächige Operation wie in Gruppe 1
- Färbung des Operationsgebietes mit Farbstoff, um noch vorhandene Ausläufer des Tumors zu erkennen und anschließend ebenfalls chirurgisch zu entfernen, bis mit blauem bzw. medizinischem Licht keine bösartigen Veränderungen mehr zu entdecken waren, also eine sogenannte Photodynamische Chirurgie (photodynamic surgery – PDS) als Wirkmechanismus
- Dies wurde gefolgt von einer weiteren 10 minütigen Einwirkung von Farbstoff in der abgedeckten Operationswunde. Daran schloss sich eine Bestrahlung mit den Lichtquellen (photodynamic therapy – PDT) an.
Ergebnisse vielversprechend
Die Turiner Forscher konnten bereits bei der geringen Anzahl von der Katzen, die in der der Gruppe 2 vertreten waren, eine deutlich verbesserte Überlebenszeit feststellen. Dies übrigens konnte man bereits bei einer geringeren Anzahl an Tieren finden, bei denen die Erkrankung wieder auftrat. Sicher muss eine weitere Erforschung dieser Kombinationsbehandlung erfolgen. Da sie aber relativ einfach nach der Operation angeschlossen werden kann, sollte dies möglich sein.
Quelle: Martano M et al: Photodynamic Surgery for Feline Injection-Site Sarcoma, BioMed Research International Vol 2019, Article ID 8275935
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.