Untersuchungen zu periartikulären Plasmazelltumoren bei Katzen
In einer Veröffentlichung von Forschern der University of Tennessee und University of Georgia in den USA werden periartikuläre Plasmazelltumoren mit reichlich Amyloideinlagerungen bei elf Katzen beschrieben. Dabei war das Sprunggelenk (Tarsus) das am häufigsten betroffene Gelenk, es waren 10 der 11 Katzen betroffen. Die Zubildungen waren oft zirkulär um das Tarsalgelenk herum zu finden. Sie betrafen die verschiedene Hautschichten (Dermis und Subkutis).
Untersuchung bei den verschiedenen Katzen dokumentiert
Bei zwei Katzen, deren Gelenksflüssikeit untersucht wurde, waren neoplastische Zellen vorhanden. Diese vergrößerten den Synovialraum. Die Synovia, auch Synovialmembran genannt, ist das weiche Gewebe, das die Zwischenräume von Gelenken, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln auskleidet. In drei der 5 radiologisch untersuchten Fälle war Knochen im betroffenen Gelenk lysiert. Die Hautbiopsieproben enthielten oft mehr Amyloid- als Plasmazellen, was die Diagnose bei kleinen Proben erschwerte.
Bei 7 der 11 Katzen lagen Informationen zur Nachsorge nach Erkennung der Erkrankung vor. In diesen Fällen betrug die mittlere Überlebenszeit 194 Tage (Spanne 53 – 671 Tage). In vier Fällen wurden Metastasen nachgewiesen, meist in regionalen Lymphknoten, Leber und Milz. Obwohl kutane Plasmazelltumoren der Haut bei Hunden in der Regel gutartig sind, sind diese bei Katzen oft anders zu beurteilen. So können diejenigen mit reichlich Amyloid, die die Gelenke von Katzen umgeben, tiefer liegende Gewebe befallen und ein aggressiveres Verhalten zeigen. Diese Tumore können aufgrund der geringen Zellzahl und des reichlich vorhandenen Amyloids schwer zu diagnostizieren sein.
Quelle: Craig LE et al (2021): Periarticular plasma cell tumors in cats https://doi.org/10.1177/03009858211048621
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.