Eine Form der Meningoenzephalomyelitis – also einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten – unbekannter Herkunft ist auch bei Katzen bekannt. Die Krankheit hat einen akuten Verlauf. Dabei treten die auch von anderen Tierarten bekannten Symptomenkomplexe auf.
Ergebnisse zur Meningoenzephalitis bei Katzen aus einer wissenschaftlichen Veröffentlichung
In einer Studie mit 16 erkranken Katzen lag der Beginn zwischen der Erkrankung in einer weiten Altersspanne von 10 Monaten bis zu 12 Jahren. Das mittlere Alter bei Beginn der Erkrankung lag bei 9,4 Jahren. Es gab keine Hinweise auf eine rasse- oder geschlechtsspezifische Anfälligkeit. Der Ausbruch der Krankheit war akut. Zu den klinischen Symptomen gehörten Ataxie, Wahrnehmungsstörungen, Krampfanfälle und spinale Hyperästhesie. Betroffene Katzen zeigten außerdem Fieber, Gewichtsverlust, Anorexie und Leukozytose. Die Zellzahl in der Hirnflüssigkeit (Liquorzellzahl) war erhöht (im Median wurden 70,7 Zellen/μL gefunden) Dabei fand sich ein gemischtes Auftreten von kernhaltigen Zellen. Auch die Liquor-Protein-Konzentration war bei fast allen betroffenen Katzen erhöht. Die MRT-Untersuchungen zeigten infiltrative, unscharfe Läsionen im gesamten Gehirn. Die Histopathologie zeigte eine multifokale lymphohistiozytäre Meningoenzephalitis oder in einem Fall eine Myelitis. Es traten fokale neurale Nekrosen sowie mononukleäre perivaskuläre Manschetten auf. Die naheliegendsten Infektionserreger wurden ausgeschlossen, so dass von einem immunologischen Ursprung der Erkrankung auszugehen ist. Die Behandlung mit Glukokortikoiden wie Dexamethason oder Prednisolon führte zu einer guten Heilungsrate.
Hier könnte auch an den Einsatz einer immunologischen Behandlung gedacht werden.
Quelle: Quelle: Tizard IR (2023): Feline Meningoencephalomyelitis in:: Autoimmune Diseases in Domestic Animals, Elsevier, St. Louis, MI, 90