Plasmazell-Pododermatis der Katzen
Bei der Plasmazell-Pododermatitis der Katzen handelt es sich um eine seltene ulzerative Erkrankung, also ein tief in die Hautschichten reichendes Geschwür. Bei dieser Erkrankung sind die zentralen Fußballen von Mittelhand und Mittelfuß betroffen. Die Ursache dieser Pododermatitis ist unbekannt.
Ablauf der Pododermatitis der Katzen
Die anfängliche Läsion ist eine nicht schmerzhafte Schwellung. Es findet sich eine violette Verfärbung und Erweichung der Fußballen an mehr als einer Pfote. Dies kann auch an allen vier Pfoten auftreten, deshalb wird auch von sogenannten Kissenpfoten gesprochen. Sie verändern ihr Aussehen und erscheinen dünn und schuppig. Die Fußballen können schließlich geschwürig werden, und in der Folge sind sekundäre bakterielle Infektionen häufig. Einige Katzen können auch Läsionen am Nasenspiegel entwickeln. Die unteren Hautschichten und das darunter liegende Fettgewebe sind mit einer großen Anzahl reifer Plasmazellen und einer viel kleineren Anzahl von Lymphozyten und Neutrophilen infiltriert. Immunglobulin G wird entlang der Basalmembran abgelagert, und einige Katzen können hypergammaglobulinämisch sein. Die gefundenen Plasmazellen sind nicht monoklonal und haben daher keine Tumortendenz.
Ursache und Behandlung der felinen Pododermatitis
Es wird angenommen, dass die Krankheit immunvermittelt ist. Sie wurde bisher nur bei Katzen beschrieben. Es konnte keine Alters- oder Rasseabhängigkeit gefunden werden. Es gibt eine stärkere Häufung bei männlichen Tieren. Die Erkrankung wird in Zusammenhang gesehen mit beretis bei der Katze vorhandenen Infektionen. Dazu zählen wie das Katzenleukämievirus (FeLV) oder dem Immundefizienzvirus (FIV). Diese Erkenntnis rührt unter anderem daher, dass Katzen, die experimentell mit dem felinen Immunschwächevirus infiziert wurden, eine ulzerative Pododermatitis entwickelt haben.
Die Krankheit spricht auf eine Glukokortikoidtherapie in Verbindung mit geeigneten Antibiotika an. Auch eine Behandlung mit Doxycyclin hat sich als wirksam erwiesen. Eine immunologische Behandlung kann erwogen werden. Bitte sprechen Sie uns an!
Quelle: Tizard IR (2023): Plasma Cell Pododermatitis in: Autoimmune Diseases in Domestic Animals, Elsevier, St. Louis, MI, 132/133
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.