Evidenzbasiert – was heisst das eigentlich?
Viele Tierbesitzer fragen bei den verschiedenen Therapieformen für ihre Tiere nach Statistiken, Erfolgen, eben Erfolgsgeschichten. Aber ist nicht jede Krankengeschichte einzigartig? So können Statistiken nur Hinweise auf den vermutlichen Verlauf der Behandlung beim eigenen Tier geben. Dennoch will man relative Sicherheit den richtigen Weg der Behandlung zu gehen. Doch müssen auch alle Umstände rund um den Vierbeiner und seine Familie beachtet werden.
Evidenzbasiert – drei wichtige Säulen
Oft wird auch nach evidenzbasierten Grundlagen einer Behandlung gefragt. Aber was heißt das eigentlich im Alltag? Evidenzbasiert bedeutet ein Zusammenspiel von 3 Komponenten:
– wie ist die Behandlungsmethode der zu behandelnden Krankheit nach Fachliteratur
– wie ist die Erfahrung des behandelnden Tierarztes
– aber drittens auch: welche Behandlungsform wünscht der Besitzer aufgrund seiner persönlichen Situation.
Unter der Beachtung dieser verschiedenen Faktoren ist eine Erfolgsgeschichte oft das empatische offene Herangehen an die persönliche Situation des Patienten und seiner Besitzer.
Damit kann dann auf diesen Fall zugeschnitten reagiert werden. Und damit ist dann eigentlich eine Erfolgsgeschichte vorprogrammiert. Die empathische Begleitung unter Beachtung der Lebensqualität ist der entscheidende Faktor für ein Gelingen für beide Seiten. Für viele Besitzer ist es einfach wichtig auch zu verstehen, dass insbesondere beim älteren oder erheblich erkrankten Tier jeder Lebenstag wie eine Woche beim Menschen gezählt werden muss. Deshalb müssen mitunter auch schnelle Entscheidungen über einen Behandlungswechse in rascher Folge und gegenbenenfalls sogar stündlicher Folge durchgeführt werden.
Was muss der Haustierarzt beachten?
Und für den behandelnden Tierarzt gilt: Evidenzbasiert hin oder her – es müssen alle Umstände beachtet werden, die bekannt sind rund um das erkrankte Tier und seine Besitzer. Was kann ich der Familie wirklich zumuten? Wie sieht es mit der Behandlungsmöglichkeit aus? Ist es in der näheren Umgebung möglich? Ist das wirklich zum Besten für alle Beteiligten? so muss auch hier abgewogen und offen gesprochen werden. Da ist das vertrauensverhältnis mit dem Tierarzt das wichtigeste Gut.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.