Zehen- und Krallentumoren der Katze
Auch Katzen leiden an Tumoren im Zehen- und Krallenbereich. Dabei finden sich bei etwa jeder vierten betroffenen Katze ein Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom oder Fibrosarkom. Bei 8 % der Tiere finden sich Osteosarkome bzw. Hämangiosarkome, bei 7 % sind es Mastzelltumoren. Bei Katzen sollte daran gedacht werden, dass ein hoher Prozentsatz der Tiere mit Lungenkarzinomen eine Metastasenbildung an den Pfoten zeigt. Deshalb ist eine Röntgenuntersuchung der Lunge unerlässlich, sobald eine Veränderung an den Pfoten gefunden wurde.
Symptome der Zehentumoren
Neben den sichtbaren Veränderungen an Haut und Krallen sind es vor allem Lahmheitsanzeichen, die auf Krankheitsveränderungen hinweisen. Die lokalen Lymphknoten sollten untersucht und weitergehend zumindest Röntgenaufnahmen des Zehenbereiches und des Thorax ausgeführt werden, um die weitere Ausbreitung des Tumorgeschehens zu klären. Eine histologische Untersuchung von Biopsieproben ergibt häufig keine eindeutige Diagnose.
Behandlung der Zehentumoren
Nach der Voruntersuchung muss entschieden werden, in welchem Umfang eine Amputation des betroffenen Zehenbereiches erfolgen muss, um das Tier möglichst wieder schmerzfrei zu bekommen. Die Operation wird normalerweise gut vertragen. Es erfolgt dann eine gute Wundheilung und die Tiere werden schnell symptomfrei.
Eine immunologische Nachbehandlung mit einer dendritischen Zelltherapie sollte angeschlossen werden, um eine lokale oder metastatische Wiedererkrankung zu verhindern.
Quelle:
Hauck ML, Oblak ML (2020): Tumors oft he Skin and Subcutaneous Tissues in: Withrow & MacEwen’s Small Animal Clincal Oncology, 6th Ed, St. Louis, MI, 361/62
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.