Gibt es eine Stresskomponente bei Magen-Darm-Erkrankungen bei Katzen?
Der Frage ob es eine Stresskomponente bei Magen-Darmerkrankungen von Katzen gibt gingen Forscher des Department of Veterinary Medicine der University of Bristol und des Royal Veterinary College London, Großbritannien, nach. Ihr Daten stellten Sie auf dem BSAVA Kongress 2020 und dem ISFM Kongress 2020 vor.
Dazu nutzten sie zunächst über 2400 Fragebogen von Katzenbesitzern. Weiterhin wurden 40 Katzen zuhause besucht, 20 gesunde, 20 immer wieder von Magen-Darm-Erkrankungen geplagte. Dabei wurden Verhaltensuntersuchungen durchgeführt, um die Reaktion der Katzen auf neue Eindrücke.
Ergebnisse der Studie
Bei 6,82 % der Katzenim Alter von 2,5 Jahren kam es nach Beobachtungen der Besitzer zu Episoden von Erbrechen und Durchfall.
Verschiedene Stressoren für die Katzen waren dabei
- Keine Möglichkeit 24 Stunden lang ins Haus zu gelangen (unabhängig von der Dauer des Freigangs)
- Ein Wechsel in der Möglichkeit des Freigangs
- Wohnortwechsel
- (Revier)Kämpfe mit anderen Katzen
Bei all diesen Faktoren besteht daher die Möglichkeit einer durch Stress hervorgerufenen Magen-Darm-Störung.
Die Forscher stellen insgesamt fest: Die Risikofaktoren für chronische Magen-Darm-Erkrankungen bei Katzen sind nur unzureichend bekannt, insbesondere was die Frage betrifft, ob sie eine affektive oder eine Stresskomponente haben. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigen, dass alltägliche Umweltstressoren eine deutliche und dauerhafte Wirkung haben können. Deshalb müssen diese Störfaktoren, das ist eine wesentliche Erkenntnis, bei an chronischen Magen-Darm-Erkrankungen leidenden Katzen auf jeden Fall in Betracht gezogen werden.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.