Sterile noduläre Pannikulitis der Hunde
Unter Pannikulitis versteht man eine Entzündung des subkutanen Fettgewebes. Obwohl die Ätiologie oft unbekannt ist, wurden einige Formen auch mit Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, systemischem Lupus erythematodes, rheumatoider Arthritis, Kolitis und Hepatitis in Verbindung gebracht.
Bestimmte Rassen sind öfter betroffen von der sterilen nodulären Pannikulitis
Zwergdackel, Pudel, Australian Shepherds, Bretonischer Vorstehhund werden öfter im Krankengut gefunden. Dabei zeigen sich kastrierte und junge Hunde am anfälligsten für diese Erkrankung. Von der Krankheit betroffene Hunde entwickeln zahlreiche Hautknötchen. Diese Knötchen ulzerieren. Dabei fisteln sie und sondern ein gelbliches, öliges Exsudat ab. Im weiteren Verlauf der Krankheit können aber andere, tiefer liegende unter der Haut befindliche Knötchen bestehen bleiben. Gleichzeitig zeigen die betroffenen Hunde Anzeichen einer systemischen Erkrankung. Die Smptome umfassen dabei lethargisches und depressives Verhalten, Fressunlust und fieberhafte Episoden. Die Krankheit scheint dabei in Wellen zu verlaufen. Bei einigen Hunden kann sich gleichzeitig eine Gelenksentzündung entwickeln.
Die in Haut und Unterhaut befindlichen Knötchen zeigen eine unterschiedliche Ausprägung. Dabei können sie ein einzeln oder diffus auftretendes Muster aufweisen. Sie sind dabei von neutrophilen Zellen und Makrophagen infiltriert. Darüber hinaus können Lymphozyten und Plasmazellen in dem Infiltrat vorhanden sein.
Klinik und Behandlung der sterilen nodulären Pannikulitis
Bei der klinischen und weitergehenden Untersuchung findet sich im Allgemeinen eine Erhöhung der weissen Blutkörperchen im Blut. Hierbei wird eine sogenannte Linksverschiebung gefunden. Weiter werden bei der Blutuntersuchung eine erhöhte alkalische Phosphatase gefunden. Kennzeichnend sind auch eine Hypoalbuminämie. Die Harnuntersuchung kann eine Proteinurie als Symptom aufweisen.
Wichtig ist es als Krankheitsursache infektiöse Ursachen auszuschliessen Dies muss sichergestellt sein. Erst dann kann eine immunsuppressive Therapie mit oralem Glukokortikoid erfolgen. Falls wegen weitere bestehender Symptomatik notwendig können darüber hinaus Cyclosporin, Azathioprin oder Tetracyclin plus Niacinamid eingesetzt werden
Der Einsatz einer immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen sollte besprochen werden, um den Einsatz immunsuppressiver Medikamente zu vermindern. Bitte sprechen Sie uns an!
Quelle: Tizard IR (2023): Sterile nodular Panniculitis in: Autoimmune Diseases in Domestic Animals, Elsevier, St. Louis, MI, 178
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.