Bericht über ein Klarzellkarzinom bei einem Hund
Ein kutanes klarzelliges Adnexkarzinom wurde in der rechten Lippe eines 14-jährigen kastrierten männlichen ShihTzu gefunden. Histologisch bestand der Tumor meist aus neoplastischen Zellen mit klaren oder vakuolisierten Zytoplasmen und enthielt häufig tubuläre Strukturen
Neoplastische Zellen zeigten eine Koexpression von Pan-Cytokeratin (CK) und Vimentin durch doppelmarkierte Immunfluoreszenzfärbung. Darüber hinaus ergab die Immunhistochemie, dass die Tumorzellen für Pan-CK (AE1/AE3, KL1, CAM 5.2), CK-7, CK-8, CK-14, CK-15, CK-18, Vimentin und Alpha-Smooth MuscleActin (SMA) mit unterschiedlicher Intensität und Positivität positiv waren. Unter diesen Markerproteinen war SMA in 75% der Tumorzellen positiv. CK-15 hingegen, ein spezifischer Marker der follikulären Stammzellen, wurde in weniger als 1% der Tumorzellen exprimiert. Aufgrund dieser Befunde zeigte der Tumor des Hundes eine unterschiedliche Differenzierung in apokrinenSchweissdrüsen und den inneren und äusseren Wurzelscheiden der Haarfollikel, was darauf hindeutet, dass der Bereich der Haarfollikel der Ursprung dieses Tumors ist.
Über Klarzellkarzinome selten Berichtet
Die Tumorart Klarzellkarzinom wird in der Literatur nur sehr selten beschrieben. Zum Teil verbirgt sich auch der Begriff tubuläres Adenokarzinom hinter der Veränderung, beziehungsweise dieser Bezeichnung.
Die Behandlung besteht aus der chirurgischen Veränderung. Für die Nachbehandlung sollte auch an dendritische Zelltherapie gedacht werden.
Quellen:
Sakuma A et al (2010): A Case of Canine Cutaneous Clear Cell Adnexal Carcinoma with Prominent Expression of Smooth Muscle Actin, J ToxicolPathol., Dec; 23(4): 265–269.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.