Anämie der Katze
Eine Anämie der Katze ist durch verschiedene Veränderungen im Blut gekennzeichnet. Zahlreiche Einflüsse können zu einer Anämiebildung führen (Blutverlust, Erkrankungen durch Parasiten, Viren oder Bakterien, Arzneimittel, aber auch Autoimmun- oder schwerwiegenden Organerkrankungen).
Im Einzelnen muss mit folgenden Veränderungen bei der Anämie gerechnet werden:
- eine deutliche Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozytenzahl),
- eine Veränderung des Erythrozytenaussehens bei der mikrospkopischen Untersuchung
- eine Erniedrigung des Hämatokrits, also des Anteils zellulärer Bestandteile im Blut
- sowie durch eine geringere Hämoglobinkonzentration (des Eiweißes der Erythrozyten). .
Anämie – Ursache muss gesucht werden
Aus der Vielzahl der möglichen Ursachen für eine Anämieerkrankung der Katze muss gefolgert werden, dass es wichtig ist in verschiedene Richtungen zu untersuchen und Diagnostik zu verfolgen, um eine bestmögliche Abklärung zu erreichen. Häufig wird aber dabei die Frage einer Behandlung der Anämie ohne vollständige Abklärung der Krankheitsgeschichte notwendig machen. Dazu gehört dann die Behandlung mit Blutbestandteilen oder Vollblut. Die ISFM (International Society for Feline Medicine) hat dazu eine aktuelle Richtlinie herausgegeben.
ISFM Consensus Guidelines on the Collection and Administration of Blood and Blood Products in Cats
Ein wichtiger Baustein für die Behandlung von Katzen mit Anämie ist die ISFM Richtlinie 2021 zur Behandlung von Katzen mit Blut oder Blutprodukten (2021 ISFM Consensus Guidelines on the Collection and Administration of Blood and Blood Products in Cats)
In dieser Richtline sind umfangreiche Hinweise für die Behandlung anämischer Katzen vorgestellt. Dazu zählen Angabben zur Übertragung von Blut, die Voruntersuchung der Spender, die Frage der Blutgruppen bei Katzen. Auch viele andere wichtige Details werden vorgestellt und Angaben zum erforderlichen Management besprochen.. An der Ausarbeitung der Guidelines haben zahlreiche Tierärzte aus der ganzen Welt mitgearbeitet. Sie bieten insgesamt eine Fülle von Informationen für Interessierte.
Quelle:
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.