Die atopische Dermatitis des Hundes und ihre Behandlung

Atopische Dermatitis ist einer der Hauptgründe für einen chronischen Juckreiz bei Hunden und eine schwierig zu beherrschende Erkrankung. Sie erfordert häufig lebenslange Beachtung und Behandlung durch Besitzer und Tierarzt. Juckreiz, allergische Otitis und oberflächliche Pyodermie der Haut wird immer wieder aufbrechen, wenn man den Auslöser der Erkrankung nicht findet. Deshalb finden sich Besitzer und Behandler häufig in einer schwierigen Situation mit konstantem Einsatz für den Vierbeiner.

Wichtig ist, dass allen klar ist, was erreicht werden muss in einem multimodalen Modell, um die atopische Dermatitis positiv zu beeinflussen:

  1. Juckreiz unter einen bestimmten Level drückendie
  2. Dysfunktion der Hautbarriere aufheben
  3. Aufflackern verhindern durch vorbeugende Maßnahmen

Alle drei Symptomenkomplexe müssen behandelt werden.

1. Beurteilung der Juckreizstärke:

Für den Juckreiz werden umfangreiche Skalen genutzt, die sich auf die betroffenen Körperbereiche stützen. Eine allgemeine Skala ist die Pruritus Visual Analog Scale, die von 0 (kein Juckreiz) bis 10 (stärkster Juckreiz) reicht (Olivry 2007):

Die Nutzung einer solchen Skala hilft bei der Beurteilung der Krankheitsstärke, auch wenn zunächst die Beratung nur telefonisch erfolgt.;nbsp;bsp;

2. Behandlung der Hautoberfläche

Um die Hautoberfläche zu schützen, muss eine „Oberflächenbehandlung“ erfolgen. Dies ist wichtig, da Hunde mit atopischer Dermatitis Veränderungen an der obersten Hautschicht (dem sogenannten Stratum corneum) haben. Dadurch ist die Hautbarriere gestört und gestattet das einfachere Eindringen von Allergenen und pathogenen Organismen (Bakterien, Pilze) in die Haut. Die Haut ist wegen der fehlenden Schicht häufig trocken und anfällig für Entzündungen. Deshalb ist regelmäßige Hautpflege und Badebehandlung notwendig, um den Hautturgor bestmöglich aufrecht zu erhalten.

3.Verhindern des Wiederaufflackerns der atopischen Dermatitis

Trotz bestmöglicher Versorgung von atopischen Hunden wird es immer wieder zu einem Aufflackern der Erkrankung kommen. Mögliche Störfaktoren für atopische Hunde sind:

  • Flohbefall/-kontakt
  • Umweltallergene (sog. saisonale Antigene
  • Überwachsen der Haut durch Bakterien oder Hautpilze
  • Exposition von Futterallergenen

Durch die Vielzahl an Stressoren für atopische Hunde muss also immer mit der Hilfe von Dermatologen ein gutes Behandlungskonzept gefunden werden. Bitte sprechen Sie uns auch auf den Einsatz von toleranzinduzierenden dendritischen Zellen bei dieser Erkrankungsform an.

Quelle: Olivry et al. (2007): Validation of CADESI-03, a severity scale for clinical trials enrolling dogs with atopic dermatitis, DOI: 10.1111/j.1365-3164.2007.00569.x

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