In einem Fallbericht wird von Gombert et al die Krankengeschichte eines fünf Jahre alte kastrierten männlichen Labrador Retrievers vorgestellt, der wegen wiederkehrender schwerer dyspnoeischer, also Atemwegs- beeinflussender, Erkrankungsanfälle vorgestellt wurde. Die unter Sedierung durchgeführte Untersuchung der Mundhöhle ergab eine Masse, die vom linken Arytenoid, also aus dem Bereich des Kehlkopfs, herrührte. Die durchgeführte Computertomographie zeigte eine grosse um den Kehlkopf gelegene Weichteilmasse, die an die Speiseröhre anschloss. Es wurde auch ein kleiner Tumor-Bereich innerhalb des Larynx, also des Kehlkopfs, gefunden. Die Masse bewirkte eine Verengung des Kehlkopflumens und verlagerte die kraniale zervikale Speiseröhre nach oben und rechts. Bei der Computertomographie wurde auch eine zweite, kleinere Masse Richtung Kopf auf der Höhe einer Aussackung der Speiseröhre sichtbar. Diese verengte den hinteren Anteil des Nasenrachens. Bei der im Kehlkopfbereich liegenden Masse wurde unter Ultraschallführung eine Gewebeentnahme vorgenommen. Die Zytologie deutete auf einen von der Skelettmuskulatur ausgehenden Tumor hin, und es bestand der Verdacht auf ein Rhabdomyosarkom. Aufgrund der schlechten Prognose wurde der Hund eingeschläfert. Die Obduktion bestätigte zwei die kraniale zervikale Speiseröhre befallende Massen, von denen eine auch in das perilaryngeale Gewebe eindrang. Histologie und Immunhistochemie lieferten die endgültige Diagnose von zwei gleichzeitig auftretenden embryonalen Rhabdomyosarkomen der Speiseröhre und des Perilarynx.
Quelle: Gombert A et al. (2020): Two concurrent embryonal rhabdomyosarcomas of the oesophageal and perilaryngeal tissue in an adult dog: imaging, cytological and histological features,
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.