Herzbasistumore sind nach Hämangiosarkomen die zweithäufigste Form eines Herztumors. Die Veränderung befindet sich an der sogenannten Herzbasis, also dem Bereich des Herzens, an dem die Aorta das Herz verlässt und das Venengeflecht am Herzen ansetzt. Der rechte Herzvorhof ist nicht miterfasst. Normalerweise handelt es dabei um Chemodektome und Tumoren, die aus versprengtem Schilddrüsen oder Schilddrüsengewebe entsprungen sind.
Chemodektome des Hundes
Bei diesem Tumor handelt es sich um einen Herzbasistumor, der aus neuroendrokrinem Gewebe der Chemorezeptoren im Bereich der Herzaorten entsteht. Neuroendokrine Zellen entstammen dem Nervensystem. Sie entstehen aus hormonbildenden Zellen und produzieren selbst auch Hormone oder Botenstoffe.
Chemodektome werden gehäuft bei kurznasigen Hunderassen gefunden. Dazu zählen Boxer, Boston Terrier, Englische Bulldogge. Auch Golden und Labrador Retriever sind häufiger am Chemodektom erkrankt. Meist sind ältere Tiere betroffen, möglicherweise gibt es eine familiäre Häufung. Die Bildung von Chemodektomen könnte in Verbindung mit der chronisch schlechten Atemluftversorgung der kurznasigen Rassen stehen.
Nur selten wird Tumorgewebe durch eine Feinnadelaspiration zur genauen histologischen Untersuchung gewonnen. Zusätzlich kann das gewonnene Material oft nicht zu einer genauen Differenzierung genutzt werden. Oft werden die Chemodektome erst gefunden, wenn es zu Durchflussbehinderungen und daraus entstehenden Herzbefunden kommt.
Metastasierungen des Tumors werden am häufigsten in die Lunge beobachtet. Seltener sind Milz, Leber oder Knochen betroffen.
Der Einsatz einer immunologischen Behandlung sollte besprochen werden.
Quelle: Wess G (2022): Herzbasistumor in Kessler M Kleintieronkologie, 4. Aufl, 599/600