Gutartiger Milztumor beim Hund
Rund die Hälfte aller Milztumore beim Hund sind gutartig. Sie führen zu einer Vergrößerung und Veränderung der Milz. Ein gutartiger Milztumor breitet sich außerdem nicht auf andere Organe oder umliegendes Gewebe aus.
Primärer Tumor
Ein gutartiger Milztumor ist ein so genannter primärer Tumor. Das bedeutet, dass dieser an der Milz selbst entstanden ist und sich nicht von anderen Organen aus ausgebreitet hat. Dadurch, dass nur ein Organ befallen ist, vereinfacht das in der Regel die Behandlung. Auch ein gutartiger Milztumor kann zu Blutungen im Bauchraum führen. Deshalb ist dies zunächst kein Grund einen Hund beim Auftreten auch von massiven Blutungen sofort zu erlösen! Nur wenn bereits Metastasen an anderen Organen gefunden wären, ist dies ein Hinweis auf ein bösartiges Geschehen. Sonst kann häufig nur die Untersuchung des Gewebes im Labor im Nachhinein die Bösartigkeit des Gewebes klären.
Vorkommen
Für gutartige Milztumore gibt es keine Rassendisposition. Es gibt also keine Rasse, die häufiger oder seltener von dem Tumor betroffen ist als andere. Es lässt sich jedoch sagen, dass die Wahrscheinlichkeit im Alter steigt. Die meisten Hunde, bei denen ein Tumor an der Milz diagnostiziert wird, sind zwischen acht und zehn Jahren alt.
Symptome
Auch bei gutartigen Tumoren kann es dazu kommen, dass der Hund an Symptomen leidet, die durch den Milztumor hervorgerufen werden. Dazu gehören zum Beispiel Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen oder gelegentliches Erbrechen. Häufig wachsen diese Tumore schnell, so daß sich die Symptome der Schlappheit in kurzer Zeitfolge ausbilden. Wächst der Tumor, kann es dazu kommen, dass sich auch das Bauchvolumen des Hundes vergrößert.
Diagnose
Ob es sich um einen Milztumor handelt, kann nur der Tierarzt feststellen. Dieser prüft durch verschiedene Untersuchungen (zum Beispiel bildgebende Verfahren wie Ultraschall), ob und wenn ja, wo eine Umfangsvermehrung besteht. Um Klarheit zu gewinnen, werden nach Möglichkeit Gewebeproben entnommen. Diese werden anschließend von einem Spezialisten auf Tumorzellen untersucht. Bei dieser Untersuchung kann auch festgestellt werden, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt.
Behandlung
Die Behandlung der Wahl bei einem gutartigen Milztumor ist im ersten Schritt die operative Entfernung des Tumorgewebes. Durch die OP kann sichergestellt werden, dass der Tumor vorerst nicht weiter wächst und die Funktionen des Organs beeinträchtigt. Um den Körper des Hundes nachhaltig gegen den Milztumor zu stärken, können außerdem Immuntherapien eingesetzt werden.
Dendritische Zelltherapie
Die dendritische Zelltherapie fußt auf körpereigenen Zellen und dient dazu, das Immunsystem des Hundekörpers wieder aufzubauen. So kann die Wahrscheinlichkeit eines Rezidives, also des Wiederauftretens des Milztumors, verringert werden. Diese schonende Immuntherapie kann beim Hund vom eigenen Tierarzt durchgeführt werden.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.