Es handelt sich um eine gutartige Geschwulstbildung, die aus einer interfollikulären Epidermiseinstülpung entsteht. Es sind zwei verschiedene Formen der Erkrankung bekannt:
- Das multiple Keratoakanthom – prädisponiert sind hier die Hunderassen Keeshond (Wolfsspitz) und Norwegischer Elchhund.
- Das solitäre Keratoakanthom – hier ist der Deutsche Schäferhund prädiponiert.
Die Erkrankung tritt bei Hunden im jüngeren und mittleren Alter auf, der Altersdurchschnitt beträgt 6.7 Jahre. Die Hälfte der betroffenen Tiere ist jünger als 6 Jahre. Rüden sind überproportional von der Veränderung betroffen.
Die Veränderungen sind vor allem im Bereich des Rückens lokalisiert, können aber auch im Bereich von Kopf, Brust und Hals auftreten. Beim multiplen Keratoakanthom sind bis zu 40 Zubildungen gefunden worden.
Die Behandlung besteht, vor allem bei der solitären Form, in der gründlichen chirurgischen Entfernung.
Beim multiplen Keratoakanthom kann – vor allem bei zahlreichen Prozessen – zusätzlich zur (teilweisen) chirurgischen Entfernung eine Behandlung mit synthetischen Vitamin-A-Analogika durchgeführt werden. Diese Therapie muss lange durchgehalten werden. Es kann zu Rezidiven kommen.
Wichtig ist die pathologisch-histologische Untersuchung der entnommenen Gewebe, um die Gutartigkeit klarzustellen. Sollte eine andere bösartige Gewebeart (z.B. ein Plattenepithelkarzinom) gefunden werden, muss über eine Nachbehandlung nachgedacht werden.
Quelle: Kessler M, Gramer I (2022): Intrakutanes verhornendes Epitheliom (Keratoakanthom) in Martin Kessler Kleintieronkologie, 4. Aufl., Stuttgart, 316
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.