Neue Diagnostikmöglichkeit beim Übergangszellkarzinom der Blase beim Hund
Neue Diagnostikmöglichkeit beim Übergangszellkarzinom der Blase beim Hund Chronische Blasenentzündung beim Hund – immer wieder kommt es zu Entzündungserscheinungen, Problemen beim Harnabsatz, Blut im Urin. Bitte denken Sie daran, dass es sich bei der Krankheitsursache auch um ein Übergangszellkarzinom der Blasenschleimhaut handeln kann. Spätestens wenn die Krankheitserscheinungen nicht durch die normale Behandlung einer Blasenreizung oder -entzündung durch Ihren Haustierarzt ausgeheilt werden kann:
- BRAF-Test machen!
- Wie behandelt man das Übergangszellkarzinom?
- Was kann ich noch tun für meinen Hund?
BRAF-Test machen!
Was ist das? Ihr Haustierarzt sendet entweder eine Urinprobe, eine Probe des Harnsediments oder eine Biopsie der veränderten Blasenschleimhaut ins Referenzlabor ein. Die sogenannte BRAF Mutation kann dort von den Untersuchern (z.B. der Firma Laboklin – www.laboklin.de ) gefunden werden und gibt Hinweise auf die bösartige Ursache für die chronische Blasenerkrankung.
Wie behandelt man das Übergangszellkarzinom?
Häufig wird zunächst eine chirurgische Verkleinerung des Tumorgewebes versucht. Da die Geschwulst aber normalerweise ungünstig im Bereich des Blasenhalses und des Blasenschließmuskels liegt, kann durch die Operation keine völlige Entfernung der Krebszellen erfolgen. Deshalb kommt es im weiteren Verlauf der Krankheit wieder zu den Erscheinungen einer Blasenentzündung mit dem häufigen Harndrang.
Als weitere Behandlungsmöglichkeiten werden z.B. Bestrahlungsbehandlungen oder auch die Laserbehandlung über die Harnwege genannt. Unterstützend werden sogenannte NSAID’s (vor allem Metacam ® oder dessen Generika ) eingesetzt. Dabei muss dauerhaft die für das Gewicht des Hundes notwendige Menge des Arzneimittels verabreicht werden. Auch die sogenannte metronomische Chemotherapie findet teilweise Anwendung. All diesen Methoden ist gemein, dass die mediane Lebenserwartung bei einem Jahr beim Übergangszellkarzinom des Hundes liegt. Dies bedeutet die Hälfte der Hunde lebt noch nach einem Jahr Erkrankung.
Was kann ich noch tun für meinen Hund?
Eine bewährte Behandlungsmethode ist die Behandlung des Blasenkarzinoms des Hundes mit der dendritischen Zelltherapie, dabei werden aus Blut-Monozyten im Labor dendritische Zellen hergestellt. Zahlreiche Patienten wurden schon mit dieser Therapiemöglichkeit behandelt und erfuhren einen günstigen Verlauf ihrer Blasenerkrankung.
Wichtig ist es auch, die Blasenschleimhaut in ihrer Struktur zu stärken. Dazu werden Glykaminoglykane erfolgreich eingesetzt. Beispielsweise können die verschiedenen Darreichungsformen von Caniviton eingesetzt werden Vetoquinol Caniviton forte.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.