Lebenserwartung beim Nasentumor bei Katzen
Nasentumore können je nach Tumorart bei Katzen sehr aggressiv sein. Um die Lebenserwartung hoch zu halten, sollte eine schnelle Diagnose gestellt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Ansonsten läuft man Gefahr, dass sich der Nasentumor der Katze in zum Beispiel die Knochen ausbreitet.
Tumorart
Entscheidend für die geschätzte Lebenserwartung einer Katze mit Nasentumor ist beispielsweise die Tumorart. Häufig handelt es sich um ein Plattenepithelkarzinom oder ein Fibrosarkom. Auch Lymphome werden häufig in der Nase registriert. Alle diese Tumorarten sind bösartig. Sowohl das Plattenepithelkarzinom als auch das Fibrosarkom sind dafür bekannt, Metastasen zu bilden und infiltrativ zu wachsen. Das erschwert eine erfolgreiche Behandlung deutlich.
Prognose
Die Prognose ist bei einer frühen Diagnose besser, als wenn der Tumor erst spät erkannt wird. Die mittlere Überlebenszeit bei einer Diagnose in einem späten Stadium liegt in der Regel bei ein paar Wochen bis zu ein paar Monaten. Diese Lebenserwartung kann auch für Katzen gelten, bei denen der Nasentumor behandelt wird.
Behandlung
Die Behandlung der Wahl ist zunächst eine Operation. Wird die Tumormasse operativ entfernt, hat die betroffene Katze mitunter die beste Ausgangslage. In einem späten Stadium ist eine vollständige, operative Entfernung des Tumors jedoch häufig leider nicht mehr möglich. In vielen Fällen hat sich der Tumor dann bereits auf andere Organe ausbreitet oder ist sogar bis in den Knochen gewachsen. Um den Tumor weiter zu bekämpfen und die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Ausbreitens/des Wiederauftretens zu reduzieren, wird oft zusätzlich die Strahlentherapie angewendet.
Dendritische Zelltherapie
Die dendritische Zelltherapie ist eine schonende Immuntherapie, die auf körpereigenen Zellen der behandelten Katze fußt. Mithilfe eines speziellen Verfahrens soll das Immunsystem der Katze wieder aufgebaut und dessen Körper zum eigenständigen Kampf gegen den Tumor angeregt werden. Ziel ist es, durch die dendritische Zelltherapie die Lebenserwartung von Katzen mit einem Nasentumor zu erhöhen und gleichzeitig die Lebensqualität zu verbessern. Darüber hinaus kann durch die schonende Behandlung mit dendritischen Zellen die Wahrscheinlichkeit eines Rezidives, also des Wiederauftretens des Nasentumors, verringert werden. Konnte der Tumor in einer vorherigen Operation nicht bzw. nicht vollständig entfernt werden, kann es trotzdem durch die Therapie mit dendritischen Zellen zu einer Abnahme der Tumormasse kommen.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.