Keine Angst vor der Narkose bei Katzen
Viele Katzenbesitzer haben Angst, wenn ihre vierbeinigen Lieblinge für eine schmerzhafte Untersuchung oder Behandlung in Narkose versetzt werden müssen. Sie haben nämlich Angst davor, dass es einen Narkosezwischenfall bei Ihrer Katze geben könnte.
- Modernes Narkosemanagement ist nötig
- Welche Narkose – Operationslänge mit entscheidend
- Was kann ich als Besitzer tun?
Modernes Narkosemanagement ist nötig
Deshalb ist es umso wichtiger, dass ein modernes Narkosemanagement in der behandelnden Praxis eingeführt ist. Dazu zählen vor allem bei geplanten Eingriffen:
- Eine gründliche Voruntersuchung der Herz- und Kreislaufparameter
- Wissen um die Besonderheiten bei speziellen Katzenrassen
- Ggf. weiterführende Blutuntersuchungen
- Abklärung wie lange vorher der Patient nichts gefressen hat
- Legen eines Verweilkatheters
- Eine dem Alter und Krankheitszustand des Patienten angemessene Narkosegabe (z.B. bei Tieren, die an Herzfehler, Epilepsie oder anderen Organerkrankungen leiden)
- Dauernde Überwachung der Parameter Atmung, Blutdruck und Sauerstoffversorgung
- Deckung des Wärmbedürfnisses bis hin zum Aufwachen (kleinere Tiere verlieren überdurchschnittlich mehr Wärme und müssen deshalb umso besser überwacht werden)
- Gute Narkoseführung ohne zwischenzeitliches Aufwachen
- Genügend Personal für die Narkoseüberwachung
Auch bei Notfalloperationen sollten möglichst alle oben genannten Kriterien erfüllt werden, um eine größtmögliche Narkosesicherheit für die Katze zu erreichen.
Quelle: Cat V-Gel Device (GMDesignDevelopment)
Welche Narkose – Operationslänge mit entscheidend
Bei kürzeren Eingriffen kann eventuell auf eine Intubation (Narkosegabe direkt in die Luftröhre) verzichtet werden. Für alle anderen Operationen (z. B. auch Zahnbehandlungen und Zahnsteinentfernungen) sollte eine sogenannte Inhalationsnarkose durchgeführt werden. Dabei hat sich inzwischen der Einsatz der sogenannten V-Gel Larynxtuben bewährt. Mit diesen kann in kurzer Zeit eine stabile Beatmung der Katzen erreicht werden. Der Vorteil: Die durch die normalen, auch beim Menschen gebräuchlichen Tuben, hervorgerufenen Reizungen und zum Teil erheblichen Veränderungen der Luftröhrenschleimhaut werden dadurch verhindert. Das Anbringen erfordert nur eine kurze Zeit.
Was kann ich als Besitzer tun?
Haben Sie keine Angst vor der Narkose für Ihre Katze, aber bereiten Sie sich möglichst gut darauf vor. Fragen Sie Ihren Tierarzt, wie die Behandlung ablaufen wird und welche Narkoseart er einsetzen möchte. Fragen Sie auch, wie Sie ihn unterstützen können durch vorhergehende Untersuchungen usw.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.