POLYNEURITIS BEI KATZEN

Bei Katzen sind mehrere unterschiedliche Polyneuropathien beschrieben worden. Diese sind hauptsächlich auf Stoffwechselkrankheiten und Toxinaufnahme zurückzuführen. Es gibt auch Hinweise auf eine primäre Neuropathie bei Katzen. Diese ist vermutlich immunologischen Ursprungs. Bei der pathologischen Untersuchung zeigt sich bei den betroffenen Tieren eine generalisierte periphere motorische Neuropathie. Die betroffenen Nerven sind mit mononukleären Zellen infiltriert. Die Läsionen sind auf die ventralen Wurzeln am Rückenmark beschränkt. Die dorsalen Wurzeln und die Dorsalganglien sind normal. Es besteht eine mäßige bis schwere axonale Degeneration. Klinisch ähneln diese Erkrankungen dem GBS.

Klinische Erscheinung der Polyneuritis der Katzen

Es gibt keine offensichtliche geschlechtsspezifische Prädisposition für die Polyneuritis der Katzen. Von der Erkrankung betroffene Tiere sind im Allgemeinen zwischen 3 Monaten und 4 Jahren alt. Es ist also eine Erkrankung jüngerer Katzen. Die Krankheit kann sowohl in einer akuten oder chronischen Form auftreten. Die Katzen zeigen zunächst eine Lähmungserscheinung der Hintergliedmaßen. Dies kann sich sehr schnell – innerhalb von 24 bis 48 Stunden- zu einer akuten Tetraparese und einem Verlust der spinalen Reflexe weiterentwickelt. Zugleich mit diesen erheblichen Lähmungserscheinungen haben erkrankte Katzen weiterhin ein Schmerzempfinden. Die ersten Anzeichen einer Besserung treten nach einer Krankheitsdauer zwischen 7 und 21 Tagen auf. Ohne Behandlung erholen sich die Katzen in der Regel innerhalb von 4 bis 6 Wochen vollständig und zeigen keine bleibenden Behinderungen. Leider kann die Krankheit auch anders enden: Einige Katzen können jedoch starke Atemwegssymptome (schwere Dyspnoe und respiratorische Komplikationen) entwickeln, die eine Euthanasie erfordern.

Diagnose und Behandlung der Polyneuritis der Katzen

Biopsie und Nervenfaserpräparate zeigen invasive mononukleäre Zellinfiltrate. Der Liquor ist unauffällig. Die Tests auf Toxoplasma, Katzenleukämievirus und Katzenimmunschwächevirus sind negativ. Die Behandlung wird als symptomatisch durchgeführt. Bitte beachten Sie, dass die Tiere einen umfangreichen und der jeweiligen Erkrankungsstufe angemessene pflegerische Betreuung bedürfen.

Eine immunologische Behandlung kann angestrebt werden. Bitte sprechen Sie uns an.

Quelle: Quelle: Tizard IR (2023):Feline Polyneuritis in: : Autoimmune Diseases in Domestic Animals, Elsevier, St. Louis, MI, 81/82

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