Pelade ist französisch für „Kahlheit, Haarausfall“. Hierbei handelt es sich um eine Form der Alopezie bei Hunden und Katzen, bei der mononukleäre Zellen, hauptsächlich CD8+ zytotoxische Lymphozyten, in den sogenannten Haarfollikel-Isthmus eindringen. Die Pseudopelade unterscheidet sich von der Alopecia areata durch die genaue Lokalisierung des entzündlichen Infiltrats innerhalb der Haarfollikel, da die Haarfollikelzwiebel nicht betroffen ist.
Die Schädigung durch die Krankheit führt zu einer Atrophie sowohl des Haarfollikels als auch der Talgdrüse. Betroffene Tiere bilden Autoantikörper gegen Haarkeratine und Trichohyalin. Die Krankheit führt zu einer fokalen persistierenden Alopezie, die leider nicht auf eine immunsuppressive Therapie anspricht. Deshalb ist der resultierende Haarausfall dauerhaft.
Quellen:
Tizard IR (2023): Pseudopelade in: Autoimmune Diseases in Domestic Animals, Elsevier, St. Louis, MI, 131
Linek M: Pseudopelade, Vortrag, Back to the roots – Erkrankungen der Haarfollikel (2013), 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Veterinärdermatologie, 31. Mai – 2. Juni 2013 in Augsburg
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.