Kalziumelektroporation zur Behandlung des Equinen Sarkoids

Dänische Forscher haben die Sicherheit und Wirkung einer Kalzium-Elektroporation auf equine Sarkoide untersucht. Dabei bedienten Sie sich einer Technik, die bereits im Humanbereich genutzt wird.

Sarkoide sind Hauttumore bei Pferden, für die weitere Behandlungsmöglichkeiten gesucht werden und erforderlich sind. Die Kalzium-Elektroporation ist eine neuartige Krebsbehandlung, bei der Kalzium in den Tumor injiziert wird, gefolgt von kurzen elektrischen Impulsen (Elektroporation), die die Zellmembran vorübergehend öffnen und die Aufnahme von Kalzium ermöglichen. Dies wiederum induziert den Zelltod der veränderten Zellen, da das Tumorgewebe stärker auf den Elektroimpuls reagiert. Zweiunddreißig Sarkoide bei acht Pferden wurden ein- oder zweimal mit Kalzium-Elektroporation behandelt und 12-38 Wochen lang mit Größenmessung und klinischen Fotos verfolgt. Die Studie zeigte, dass die Kalzium-Elektroporation eine sichere und durchführbare Behandlung für Sarkoide, einschließlich inoperabler Sarkoide, ist. Sechs von 27 Sarkoiden (22%) wurden vollständig eliminiert, und sechs weitere Sarkoide (22%) nahmen um mehr als 30% an Größe ab. Es wurde kein Zusammenhang zwischen dem Ansprechen und der Lokalisation, dem Typ oder der Größe der Sarkoidea beobachtet. Größere Studien sind erforderlich, um die Wirkung der Kalzium-Elektroporation auf Sarkoide weiter zu untersuchen.

Wie wurde im einzelnen behandelt?

Sarkoide sind häufige Hauttumoren bei Pferden, bei denen das Risiko eines Rezidivs nach der Behandlung hoch ist und bessere Behandlungsmöglichkeiten gerechtfertigt sind. Die Kalzium-Elektroporation ist eine neuartige Krebsbehandlung, bei der sehr hohe Kalziumkonzentrationen durch Elektroporation in die equinen Sarkoid-Zellen eingebracht werden. Die Elektroporation ist eine Methode, bei der kurze Hochspannungsimpulse eine transiente Permeabilisierung der Zellmembran induzieren. Diese Studie untersuchte die Sicherheit und das langfristige Ansprechen der Kalzium-Elektroporation auf Sarkoide. Zweiunddreißig Sarkoide bei acht Pferden wurden eingeschlossen. Die Studie legt nahe, dass die Kalzium-Elektroporation eine sichere und durchführbare Behandlung für Sarkoide, einschließlich inoperabler Sarkoide, ist. Die Pferde wurden einmal (2/8) oder zweimal (6/8) unter Vollnarkose behandelt, wobei den Sarkoiden 220 mM Kalziumchlorid injiziert wurden, gefolgt von der Elektroporation mit 8 Pulsen von 100 μs, 1 kV/cm und 1 Hz.

Vor der Behandlung wurden Biopsien des vorhandenen Tumorgewebes entnommen. Die Größe der Sarkoide wurde nach der ersten Behandlung zwischen 12 und 38 Wochen lang überwacht. Bei 22% (6/27) der behandelten Sarkoide wurde eine vollständige Remission und bei 22% (6/27) ein teilweise Remission beobachtet. Dies entspricht insgesamt einem Gesamtansprechen auf die Behandlung von 44% der vorhandenen Veränderungen. Die Wirksamkeit der Behandlung schien nicht von Lokalisation, Ausprägungstyp oder Größe des equinen Sarkoids abhängig zu sein. Bei allen nicht biopsierten Läsionen wurde ein vollständiges Ansprechen beobachtet (4/4). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in dieser kleinen Studie 44% der Sarkoide auf die Behandlung mit Elektroporation reagierten und 22% der Sarkoide eine Totalremission zeigten.

Leider Vollnarkose für diese Behandlungsform notwendig

Zusammenfassend muss gesagt werden, dass die Elektroporation bei der Behandlung von equinen Sarkoiden eine interessante Variante in der Behandlung dieser Tumore sein kann. Leider sind dafür aber Vollnarkosen für das Pferd notwendig mit den bekannten Problemen bei der Ein- und Ausleitung der Anästhesie und dem Mobilisieren der Tiere in der Aufwachphase.

Die dendritische Zelltherapie ist deshalb eine gute Alternative in der Behandlung des equinen Sarkoids. Sie erfordert keine Sedation oder Vollnarkose und kann vor Ort durchgeführt werden.

Quelle:

Frandsen SK et al. (2020): Calcium Electroporation of Equine Sarcoids, doi 10.3390/ani10030517

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