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Häufig kommt Tramadol (z. B. Markenname: Tramal©) bei hochschmerzhaften Erkrankungen (z.B. Knochenkrebserkrankungen / Osteosarkomen), aber auch gegen den Operationsschmerz bei Hunden zum Einsatz. Ursprünglich stammt das Medikament aus der Humanmedizin. Der Wirkstoff hat für den verschreibenden Tierarzt den Vorteil, dass er in der Theorie wie ein Opioid wirken soll, aber dennoch nicht der Narkosemittelverschreibungspflicht unterliegt. Es kann dann mit Rezept in der Apotheke gekauft werden.
Es wurde dabei die erheblich schmerzlindernde Wirkung beim Menschen auf den Hund übertragen. So hat man in der Veterinärmedizin den Einsatz analog zum Menschen begonnen und Dosierungen zu ermitteln versucht. Da es sich um ein für die Hunde umgewidmetes Humanarzneimittel handelt, gibt es keinen Beipackzettel für den Einsatz beim Hund. Über Nebenwirkungen (zum Beispiel entstehende Medikamentenabhängigkeit) ist nichts bekannt.
Bei einer Studie an Beagle-Hunden von Schütter u.a., veröffentlicht Im Veterinary Journal for Anaesthesia and Analgesia, wurde untersucht, ob Tramadol im Körper der Hunde überhaupt in die schmerzwirksame Form (O-Desmethyltramadol) umgewandelt wird. Dabei wurde festgestellt, dass ein weitaus geringerer Anteil dieser Metaboliten im Blut der Hunde gefunden wird, als es in anderen Veröffentlichungen festgehalten wurde.
Es sollte vom Tierarzt sehr genau beobachtet werden, ob die erwartete Schmerzausschaltung wirklich durch Tramadol beim zu behandelnden Hund erzielt werden kann. Sonst müssen auf andere – für den Hund zugelassene – Wirkstoffe gewechselt werden.