Wie auch bei Hunden ist bei Katzen eine Tumorerkrankung leider keine Seltenheit mehr. Tumore treten bei den Stubentigern meist in einem höheren Alter auf – Rassendispositionen gibt es nur wenige. Dabei können die Tumore an beziehungsweise in fast jedem Körperteil des Körpers auftreten.
Am häufigsten treten Tumore
- auf der Haut
- im Magen-Darm-Trakt
- an der Milz, der Leber und Bauchspeicheldrüse
- am Atmungsapparat
- an den Geschlechtsteilen
- am Skelett oder Knochen
- im Nervensystem
- im blutbildenden System
- und an den Milchdrüsen auf.
Bei einer (zu) späten Diagnose läuft man Gefahr, dass die Tumore metastasieren. Das bedeutet, dass sich der Tumor (oder auch Krebs) auf andere Organe ausbreitet. Um das zu verhindern, sollten Sie einen aufmerksamen Umgang mit Ihrer Katze pflegen. Häufen sich bestimmte Symptome oder halten sie an, so suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.
Es lässt sich leider keine allumfassende Aussage zu der Symptomatik von Tumoren treffen. Viele der Anzeichen unterscheiden sich je nach Tumorart, Lokalisation oder auch Größe. Allerdings gibt es einige grobe Gemeinsamkeiten, die viele Tumore aufweisen.
- Appetitlosigkeit: oft leiden Tiere mit einem Tumor unter Appetitlosigkeit. Diese kann zu Teilen auch umschlagen in eine Art Fressdrang – was aber eher seltener vorkommt.
- Mit der Appetitlosigkeit kommt es oft zu Gewichtsverlusten, die bis hin zur Abmagerung reichen. Das ist gerade bei Katzen kritisch, da sie ohnehin über ein verhältnismäßig geringes Körpergewicht verfügen.
- Durchfall und Erbrechen: oft werden Durchfall und Erbrechen im Zuge mit Infektionen und Viren genannt. Besorgniserregend wird es vor allem dann, wenn diese Symptome zusammen mit anderen, für Infekte untypischen Anzeichen auftreten. Auch bei einem langen Anhalten sollten Sie Ihre Katze unbedingt beim Tierarzt vorstellen.
- Anschwellen der betroffenen Bereiche: nicht alle, aber viele Tumore äußern sich auch durch ein Anschwellen. Dieses wird nicht immer bemerkt, vor allem dann nicht, wenn die es sich bei den betroffenen Organen um innere handelt. Ein vorsichtiges und regelmäßiges Abtasten ist daher ein absolutes Muss.
- Blutungen bzw. Blutbeimenungen in Kot oder Urin
- Schmerzhaftigkeit und Schmerzäußerung
- Abgeschlagenheit, Teilnahmslosigkeit, Zurückziehen, Bewegungsdrang eingeschränkt
Oft ist es nicht möglich, Tumoren auf eine bestimmte Art und Weise vorzubeugen. Eine artgerechte Haltung und Ernährung sollte aber trotzdem durchgehend gegeben sein. Auch ein aufmerksamer Umgang mit Ihrem Tier ist notwendig, damit Sie etwaige Anzeichen für eine Erkrankung schnell erkennen und handeln können. Außerdem: je früher Tumor-Erkrankungen erkannt werden (ob bei Hund, Katze oder Pferd), desto besser stehen die Chancen für eine erfolgreiche Therapie.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.